Geposted 21.06.2014 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Natur #Spanien

Balearen: Nackte Haut gegen Erdöl-Jagd auf Mallorca

Mittelmeer-Touristen könnten sich beim Blick übers Meer bald schwarz ärgern. Denn im Gebiet der paradiesischen Balearen wurde die Jagd auf das Erdöl eröffnet. Der schottische Mineralölkonzern

Mittelmeer-Touristen könnten sich beim Blick übers Meer bald schwarz ärgern. Denn im Gebiet der paradiesischen Balearen wurde die Jagd auf das Erdöl eröffnet. Der schottische Mineralölkonzern Cairn Energy will 40 Kilometer vor den Küsten der beliebten Party-Insel Ibiza nach dem schwarzen Gold suchen. Nun hat ein weiteres Unternehmen angekündigt im Gebiet der Balearen auf Erdölsuche zu gehen. Spectrum Geo Limited hat eine Lizenz für Untersuchungen in den Gewässern der Ferieninseln mit einem Umfang von 14.000 Quadratmetern beantragt. Die Suche würde somit von der nördlichen Küste Kataloniens bis zu den südlichen Balearen reichen. Das Gebiet umschließt auch Menorca, den östlichen Teil von Mallorca sowie die Naturschutzinsel Cabrera.

Erdölsuche auf den Balearen löst heftige Proteste aus

In Ibiza hat sich Mittlerweile ein großer Widerstand gegen das Vorhaben der Mineralölkonzerne aufgebaut. Bei einer Initiative haben sich zahlreiche Inselbewohner nackt mit Öl auf dem Körper abfotografiert mit der Aufschrift "Eivissa dio no" (Ibiza sagt nein). Die Protestaktion hat mittlerweile fast 14.000 Anhänger. Zudem haben sich verschiedene Gruppierungen, darunter Unternehmer aus der Tourismusbranche, Umweltverbände und Fischer zur "Alianza Mar Blava" zusammengeschlossen. Die Gruppierung ruft zum massiven Widerstand gegen den Öl-Rausch auf. Ministerpräsident José Ramón sagt "das Erdöl der Balearen ist der Tourismus, wir brauchen hier keine Bohrungen".

Öl-Rausch bedroht die Umwelt der Balearen


Bei der Erdölsuche soll der Meeresboden mit Schalwellen beschossen werden, was ein mehrmonatiges Druckluft-Trommelfeuer zur Folge hätte. Umweltschützer sehen darin eine ernsthafte Bedrohung für den fischreichen Meeresraum der Balearen. In dem Gebiet befinden sich auch sensible Lebewesen wie Delfine, Wale und Schildkröten, die langfristige Schäden davontragen können. Zudem werden negative Auswirkungen für den Tourismus befürchtet.

Sorgen verursacht auch, dass unzählige andere Firmen bereits Schürflizenzen rund um die Balearen beantragt haben. Die Öl-Gegner wollen jedoch nicht kleinbeigeben und wehren sich vehement. Da das Umweltministerium in Madrid zuerst noch das Umweltgutachten von Cairn Energy prüfen muss, bevor die Erlaubnis zur ersten Phase der Erdölgewinnung erteilt wird, sammelt die "Alianza Mar Blava" noch bis zum 10. Februar Unterschriften und erhebt einen schriftlichen Einspruch. Die Protestler haben zudem schon detailliert die Mängel innerhalb des Umweltgutachtens bekannt gegeben und hoffen so den Erdöl-Vorstoß in das Balearen-Gebiet zu verhindern.

Quellen: Mallorcamagazin, die Presse, Bild.