Beschwerden über die Bahn erreichen neuen Rekord

Noch nie zuvor haben sich so viele Reisende über den Transport der Deutschen Bahn beschwert, wie dieses Jahr. Allein für den Monat Dezember gingen bei der zuständigen Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr 3257 Anträge ein. Ganz vorne bei den Beschwerden sind Verspätungen und Zugausfälle, sie machen knapp die Hälfte aller Fälle aus. Ein Drittel der Beanstandungen drehen sich über Probleme mit dem Ticket und jede vierte Klage richtete sich gegen den Service der Bahn.

Schlichtungsstelle unterstützt Reisende

Die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (Söp) erarbeitet Lösungen für die Beschwerdefälle. In acht von zehn Fällen kann die Situation einvernehmlich gelöst werden. Im Sommer 2009 wurde die Söp im Zuge der Fahrgastrechte für Bahnfahrer eingerichtet. Bahnreisende können sich an die Institution wenden, wenn sie sich zuvor erfolglos bei dem Verkehrsunternehmen beschwert haben. Der Vorstand der Bahn führte den diesjährigen Anstieg der Beschwerden auf besondere Ereignisse, wie etwa heftige Unwetter, hochwasserartige Streckensperrungen, unpassierbare Strecken und kriminelle Eingriffe zurück.

Bahn wird mit strengen Entschädigungsregeln konfrontiert

Ein Gerichtsurteil hat die Lage für die Bahn verschärft. Denn im Gegensatz zum Flugverkehr ist die Bahn auch für eine Entschädigung verantwortlich, wenn diese durch eine höhere Gewalt verursacht wurde. Was bedeutet, dass das Unternehmen auch bei Hochwasser, Unwetter und Streik aufkommen muss. Im Flugverkehr gilt diese Regelung nicht, deshalb kritisiert die Bahn, dass dadurch der Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern verzerrt wird und zu einer einseitigen Benachteiligung der Bahn führt.

Quelle: die Zeit.