Geposted 31.10.2019

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Das Fest der Toten in Mexiko

Es ist Ende Oktober, der Altweibersommer ist vorbei und Allerheiligen steht vor der Tür. Während dieser Zeit bereitet man sich in Mexiko auf eines der am meisten erwarteten Ereignisse des Jahres vor, welches auch sehr repräsentativ für die Kultur des aztekischen Landes ist: Das Fest der Toten.

Friedhof in Mixquic

Das von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe ernannte Fest der Toten ist ein Ereignis voller Freude und Farbe, auch wenn dies zunächst paradox erscheinen mag. Es ist ein Tag, an dem Skelette auf den Straßen herumspazieren, bunte Altäre erbaut werden und der Abend auf dem Friedhof verbracht wird, um denjenigen zu gedenken, die nicht mehr unter uns weilen. Offiziell wird das Fest der Toten vom 1. auf den 2. November zelebriert, aber in manchen Gegenden beginnen die Feierlichkeiten bereits am 28. Oktober und können bis zum 4. November andauern. - ©KobbyDagan/123RF

Altar der Toten

Es wird geglaubt, dass die Seelen der verstorbenen Eltern in diesen Tagen auf die Erde zurückkehren, um einen magischen Moment mit den Lebenden teilen. Die meisten mexikanischen Haushalte errichten daher einen Altar und schmücken diesen liebevoll mit "Papel Picado" (Seidenpapier), Cempasúchil-Blumen, Bildern der Verstorbenen und dem Essen, welches die Dahingeschiedenen liebten.

Diese Tradition wurde von den präkolumbianischen Völkern wie den Azteken, Mayas und Tolteken hinterlassen und später zudem durch die Religion der spanischen Konquistadoren beeinflusst. Aber was genau ereignet sich an diesem Tag überhaupt? Nun, zunächst wird gegessen! Es gibt viele mexikanische Spezialitäten zu probieren, aber wenn man sich für eine entscheiden müsste, dann wären es wahrscheinlich Tamales. Dies ist eine Maispaste, die mit mehreren Fleischzubereitungen und unterschiedlichen Saucen gefüllt ist und die schließlich in ein Pflanzenblatt eingewickelt wird. Statt dem Nachmittagstee trinken die Einheimischen gerne heiße Schokolade und essen "Pan de muerto" (Totenbrot), ein mit Zucker bestreutes Hefebrötchen mit Orangenblütenaroma. - ©AntonioGCuesta/123RF

Pan de muerto

Vom Norden bis zum Süden des Landes wird dieser Tag auf unterschiedliche Weise gefeiert, doch überall herrscht große Fröhlichkeit vor. Wenn sie lebhafte Paraden mögen, dann sollten Sie nach Mexiko-Stadt zum großen Umzug des "Día de los Muertos" kommen, denn dort können allegorische Wägen, übergroße Marionetten und schöne Kostüme bestaunt werden. Jeder ist hier willkommen, also nehmen Sie ihre Verkleidung und ihre Schminksachen mit, um in die Magie dieser Parade einzutauchen! Für einen besseren Einblick in die prähispanische Zeit und die Bedeutung der Tradition für die alten Hochkulturen sollten Sie "Xantolo" in der Region Huasteca feiern. Dieses Wort bedeutet Allerheiligen in Nahuatl, der Sprache der Azteken. - ©2015agcuesta/123RF

Parade in Mexiko-Stadt

Falls Sie auf der Suche nach einer eher mystischen Erfahrung sind, dann gibt es einen unumgänglichen Ort, den Sie während Ihrer Reise durch das Universum der Toten besuchen sollten. Was halten Sie von einer Fahrt auf die Insel Janitzio in einem Boot, das mit Cempasúchil-Blumen und Kerzen dekoriert ist? Dies ist am Abend des 2. Novembers möglich. Fischer dekorieren ihre Boote, sodass sie die kleinen Lichter auf dem See leuchten sehen und eine bezaubernde Atmosphäre erleben können. Auf der Insel angekommen, gilt es die monumentalen Altäre und die lebendigen Dekorationen zu entdecken. - ©DiegoGrandi/123RF

Friedhof in Janitzio

Auch wenn Sie das Ende des Oktobers nicht an einem der vorgestellten Orte verbringen, ist eines dennoch gewiss: Egal wo sie sich in Mexiko während des Festes der Toten aufhalten, sie werden mit Sicherheit überall willkommen geheißen, köstliche Speisen probieren können und eine unvergessliche Zeit an diesem besonderen Feiertag erleben. - ©mfmegevand/123RF