Die Gefahr durch den Vulkan Taal auf den Philippinen ist noch nicht gebannt
Valentina Basenach
Mitte Januar spuckte der Vulkan Taal auf der philippinischen Insel Luzon Lava. Seitdem warnen die Behörden, dass der Berg weiterhin gefährlich aktiv sei, doch viele Einheimische kehren trotz der Evakuationen zu ihren Häusern zurück. Die Gefahrenzone betrifft mehrere Tausend Menschen.
Andauernde Gefahr
Auch wenn es von außen wirkt, als hätte sich der Berg wieder beruhigt, geben die Aufzeichnungen der Experten weiterhin Anlass zur Sorge. Das seismologische Institut PHIVOLCS warnte nach der ersten Eruption vor der anhaltenden Aktivität des Vulkans. Ein Update der Einrichtung vom 22. Januar bekräftigte, dass es sich noch immer um Warnstufe 4 von 5 handelt, was bedeutet, dass ein gefährlicher explosiver Ausbruch innerhalb von Stunden bis Tagen zu erwarten ist.
Die Gefahrenzone um den Taal ist dicht besiedelt, weshalb sich Tausende von Menschen in Sicherheit bringen mussten. Gemäß den Vereinten Nationen befinden sich bisher mehr als 38.000 Menschen auf der Flucht. Einige Bewohner kämpften sich jedoch nach der Evakuierung durch den Ascheschlamm, der durch Regen entstanden war und kehrten trotz der Warnungen der Behörden wieder zu ihren zerstörten, mit Asche bedeckten Häusern zurück. Viele wollten ihr Eigentum retten oder nach zurückgelassenen Tieren sehen. PHIVOLCS empfiehlt allerdings weiterhin ausdrücklich die vollständige Evakuation der Vulkaninsel Taal und der Risikogebiete, die sich im Umkreis von 14 Kilometer vom Vulkankrater aus befinden. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Umgebung des Vulkans, unter anderem, da es durch eine erneute Eruption und den Rauch in der Luft zu Reizungen von Augen, Atemwegen und Haut kommen kann.
Die Bedeutung für die Einwohner
Die landschaftlich schöne Insel war ein beliebtes Ausflugsziel für Reisende. Viele Einheimische haben ihr Geld damit verdient, Pferde-Touren zur Spitze des Vulkans anzubieten oder Touristenläden zu führen. Im Krater des Vulkans befand sich ein eindrucksvoller See, mit einer Tiefe von bis zu 172 Metern. Laut den BBC News entleerte sich dieser jedoch bei der Eruption am 12. Januar vollständig.
Die Betroffenen scheinen das Beste aus der Situation zu machen. In der Stadt Binan wird die Vulkanasche eingesammelt und zu Ziegelsteinen für örtliche Bauprojekte verarbeitet. Auf diese Weise können an einem Tag bis zu 5.000 Stück hergestellt werden. "In Zeiten wie diesen zeigt sich unsere Kreativität", erklärte Arman Dimaguila, der Bürgermeister der Gemeinde.
Die Philippinen befinden sich auf dem Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, an dem es häufig zu Vulkanausbrüchen sowie starken Erdbeben und Tsunamis kommt. Im südostasiatischen Staat gibt es derzeit 53 aktive Vulkane.