Wasserknappheit wird zum Problem auf der iberischen Halbinsel

Die Behörden schränkten dieses Jahr bereits die Bewässerung ein, Portugal überlegte Zeitweise sogar nachts die Wasserversorgung einzustellen. Die Staaten sehen sich vor einem riesigen Problem. Doch vor allem die Landwirtschaft müsste ihren Wasserverbrauch deutlich einschränken, immerhin fließen 85% des Wassers in die Landwirtschaft. Obwohl dieser Sektor nur knapp drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, bedroht dieser nun ein ganzes Land. Fehler hat aber auch die spanische Regierung gemacht, zum einen weil notwendige Investitionen nicht gemacht wurden und zum anderen, weil sie die Bürger nie über den korrekten Umgang mit dem Wasser geschult hat.

Nirgendwo in Europa ist Trinkwasser so billig wie in Spanien, was natürlich zum Verschwenden anregt. Hinzu kommt, dass Spanien weniger in die Wasserversorgung investiert als Deutschland und Frankreich.

Situation noch dramatischer im Maghreb

Dramatischer sind die Folgen in Marokko, denn hier kommt zu der Wasserknappheit noch die Armut der Menschen. Selbstgezüchtete Tiere und Pflanzen sterben oft, da das Wasser fehlt um sie zu versorgen. Trotz mehreren Durst-Demonstrationen gab es bisher noch keine Veränderung. Der traurige Höhepunkt war letzte Woche als bei einer Nahrungsverteilung 15 Frauen ums Leben kamen, die Not in Marokko ist groß.

Bislang ist in Spanien, Portugal und dem Maghreb der Winter in weiter Ferne. Die Länder sind aktuell von einer ungewöhnlich langen Dürreperiode heimgesucht worden, die immer mehr die Bevölkerung bedroht. Seit 2016 gab es keine großen Niederschlagsmengen mehr auf der Iberischen Halbinsel, Experten gehen davon aus, dass die Wasserversorgung gegen Ende 2017 zuneige geht. Damit wurde nicht nur die Landwirtschaft Schaden erleiden, auch die Bevölkerung stünde ohne Trinkwasser da.