Geposted 20.11.2018

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Eine Reise zu sich selbst: 10 berühmte Pilgerwege

Bei der Hektik im Alltag, den straffen Zeitplänen, dem Hetzen von A nach B und dem ständigen Gefühl nicht genug geschafft zu haben, verlieren wir uns schnell in einem krankmachenden Kreislauf aus Stress, Druck und Sorge. Pilgerreisen bieten die Möglichkeit, das alles hinter sich zu lassen, eine Zeit lang nicht nach Terminkalender zu "funktionieren" und zu erkennen, was für uns im Leben wirklich zählt, wer wir wirklich sind und ob wir bisher wirklich unsere eigenen Träume gelebt haben, oder roboterähnlich den Erwartungen anderer an uns nachgekommen sind. Wer genau das herausfinden möchte, sollte sich diese 10 Pilgerwege einmal genauer anschauen!

1. Der Jakobsweg

Der Jakobsweg ist wahrscheinlich der Berühmteste unter den europäischen Pilgerwegen. Dabei gibt es nicht nur eine mögliche Route. Das Ziel ist das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien. Um eine Pilgerurkunde zu bekommen, ist es wichtig, die letzten einhundert Kilometer zu Fuß oder die letzten zweihundert Kilometer mit Pferd oder Fahrrad meistern. Der Wunsch den Jakobsweg zu schaffen setzte sich vor etwa dreißig Jahren immer weiter durch, sodass bis heute über 150.000 Menschen jährlich die Kathedrale von Santiago aufsuchen. Der heilige Jakob wird meistens mit einem Hut und einem Stab abgebildet und gilt als Patron der Pilger. Schon entlang des Jakobsweges sind einige Gotteshäuser nach ihm benannt. - © Agustin Paz/123RF

2. Adam's Peak, Sri Lanka

Auf dem 2243 Meter hohen Berg Adam's Peak kommen vier Weltreligionen zusammen. Die Buddhisten glauben, dass sich mit jedem Aufstieg das Leben um ein Jahr verlängert und der 1,6 Meter lange Fußabdruck auf der Bergspitze von Buddha stammt. Die Hindus sehen darin den Fußabdruck ihrer Gottheit Shiva, die Christen den ihres Apostels Thomas und die Muslime den ihres Propheten Adams. Zwar ist der Pilgerweg nur sieben Kilometer lang, allerdings keinesfalls einfach zu meistern. Tatsächlich müssen etwa tausend Höhenmeter und 5000 Stufen erklommen werden. Ein besonderes Highlight ist der Blick vom Adam's Peak auf die aufgehende Sonne und die noch verschlafene Landschaft. - © dinozzaver/123RF

3. Der Martinsweg

Der Martinsweg führt Pilger von Szombathely in Ungarn, dem Geburtsort des heiligen Martins, meist über Italien bis nach Tours in Frankreich, da, wo der Heilige begraben liegt. Es gibt verschiedene Routen quer durch Mitteleuropa, gesetzt sind nur Start und Ziel. Da der römische Soldat für seine Nächstenliebe und Güte bis heute gefeiert wird, steht auch die Pilgerfahrt unter dem Motto, den Nächsten zu lieben, gütig zu sein und zu teilen. - © tupungato/123RF

4. Der heilige Berg Irlands

Wer sich auf die Spuren des heiligen St. Patricks machen möchte, steht vor dem grünen Berg Croagh Patrick in Irland. Dieser ist 750 Meter hoch und befindet sich im Westen des Landes. Etwa vier Stunden dauert der Aufstieg bis zum Gipfel, wobei es im letzten Teil bei losem Geröll nochmal richtig steil hinaufgeht. Startpunkt ist die Kirche Murrisk Abbey. Im Jahr 441 nach Christus soll der Sage nach der heilige Patrick auf dem Berg gebetet und gefastet und später mit einer Glocke die Schlangen von der grünen Insel vertrieben haben. Der irische Schutzpatron wird noch heute dafür geehrt, das Christentum auf die Insel gebracht zu haben. Außerdem ließ er eine Kirche auf dem Croagh Patrick errichten. Zu seinem Gedenken gibt es jedes Jahr im letzten Juli-Wochenende, am Reek Sunday, mit knapp 30.000 Pilgern einen morgendlichen Gottesdienst. - © Frank Bach/123RF

5. Kyaikhtiyo, Myanmar

Der goldene Felsen von Kyaikhtiyo gehört zu den Nationalheiligtümern Myanmars und wird der Legende nach nur von einem einzigen Haar Buddhas festgehalten. Der Pilgerweg ist etwa zwölf Kilometer lang und beginnt im Kinpun-Camp am Fuß des Kyaiktiyo-Berges. Hier ist es völlig in Ordnung den ersten Teil mit dem Bus oder auch Taxi zurückzulegen. Nur die letzten vier Kilometer, die steil bergauf gehen, müssen zu Fuß gemeistert werden. Für den das nicht möglich ist, gibt es gegen Bezahlung eine Sänfte. Alle müssen oben angekommen ihre Schuhe ausziehen und Frauen dürfen niemals den Felsen mit Blattgoldblättchen bekleben - Männer schon. Immerhin dürfen die Frauen das versteinerte Schiff berühren. - © azeitler/123RF

6. Mariazeller Weg

Bruder Magnus wurde von seinem Orden losgeschickt, um, ausgestattet mit einer Marienstatue, seelsorgerisch zu wirken. Als ein hoher Fels seinen Weg versperrte, teilte dieser sich plötzlich und machte dem Bruder den Weg frei. Dort stelle Magnus die Marienstatue auf einem Baumstumpf und errichtete eine Mönchsbehausung, auch als Zelle bezeichnet. Seit jeher ist dieser Ort als Mariazell bekannt. Das Ziel bleibt somit immer gleich, doch die möglichen Routen sind vielseitig. Ob aus Kroatien, Slowenien, durch die Steiermark, aus Kärnten oder Ungarn...wichtig ist das Ankommen! - © sedmak/123RF

7. Olavsweg

In traumhafter Natur durch die raue Schönheit Norwegens zu pilgern, sorgt für Erholung und Anstrengung gleichermaßen. Das Ziel des Olavsweges befindet sich im nordnorwegischen Trondheim beim Nidarosdom, wo sich die Grabstätte des Heiligen Königs Olav befindet. Das Streckennetz fasst insgesamt 5000 Kilometer, es nicht nur einen festgesetzten Weg gibt. Eine Hauptroute gibt es aber doch: 643 Kilometer von Oslo nach Trondheim. König Olav macht sich 1030 auf dem Weg nach Norwegen, um dem Land das Christentum zu lehren. Ein abwechslungsreicher Pilgerweg durch das schöne Skandinavien. - © paffy/123RF

8. Shikoku-Pfad

Wer wirklich den Weg das Ziel betrachtet, wird den Shikoku-Pfad besonders interessant finden. Auf der gleichnamigen japanischen Insel laufen Pilger an insgesamt 88 Tempeln vorbei. Dafür ist die Strecke aber auch wirklich lang! Etwa 1.200 Kilometer gilt es zu bewältigen. Dafür sind die genauen Regeln allerdings auch sehr locker. Wie viele Unterbrechungen gemacht werden, ob wir unsere Füße oder doch lieber ein Auto oder sogar einen Zug nehmen ist uns überlassen und es gibt auch keine festgesetzte Reihenfolge. - © Leung Cho Pan/123RF

9. Franz von Assisi

Wer den Spuren von Franz von Assisi folgt, verbindet optimal die toskanische Dolce Vita mit einer spirituellen Pilgerreise. Die Route beginnt in Florenz, führt durch Assisi und endet schließlich in Rom. Insgesamt gilt es fünfhundert Kilometer zu bewältigen. Dabei werden die bedeutendsten Wirkungsorte von Franz von Assisi, einem katholischen Heiligen durchlaufen. - © jakobradlgruber/123RF

10. Via Baltica

Auch in Deutschland gibt es Pilgerwege! Der Bekannteste ist die Via Baltica. Startpunkt ist die Ostseeinsel Usedom, die durch zahlreiche Sonnentage auch als Sonneninsel bezeichnet wird. Die Pilgerroute geht über Greifswald, Rostock und Wismar durch Mecklenburg-Vorpommern, weiter durch Schleswig-Holstein nach Lübeck und dann nach Hamburg. Von da aus geht es weiter nach Bremen durch Niedersachsen bis nach Osnabrück. Eine andere Möglichkeit ist, von Stettin über Berlin und Leipzig zu wandern. Sorgen über Unterkünfte sind nicht notwendig, da die Route mit etlichen Herbergen ausgestattet ist. - © mitchelfoto/123RF