Geposted 26.03.2011 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Transport #Deutschland

Erhöhte Unfallgefahr durch Frühjahrsmüdigkeit

In den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten jeweils im ersten Monat nach der Zeitumstellung. Der Anstieg betrug bundesweit bis zu 29 Prozent

In den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten jeweils im ersten Monat nach der Zeitumstellung. Der Anstieg betrug bundesweit bis zu 29 Prozent (2009); im vergangenen Jahr (2010) passierten im fraglichen Zeitraum 24.751 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, das waren 21 Prozent mehr.
Darauf machte der ACE Auto Club Europa aufmerksam. Für seine Studie wertete der Club die vom Statistischen Bundesamt (destatis) ermittelten Unfallzahlen der vergangenen fünf Jahre aus und betrachtete dabei die Ergebnisse in den aufeinanderfolgenden Monaten März und April.
Einen Grund für die Unfallhäufung in dieser Zeit sieht der ACE unter anderem in den Folgen der verbreiteten Frühjahrsmüdigkeit. Auch die Verkehrsmittelwahl könne mit der Unfallzunahme etwas zu tun haben, sie ändere sich; denn viele Menschen stiegen jetzt wieder aufs Fahrrad oder seien mit dem Motorrad unterwegs, was bei Unfällen das Verletzungsrisiko steigen lasse.
Bei der im Frühling verbreiteten Schläfrigkeit handelt es sich laut ACE um keine Krankheit. Vielmehr koste die Umstellung auf wärmere Temperaturen den menschlichen Organismus viel Kraft. Erweiterte Blutgefäße und fallender Blutdruck führten dann zu Schwindelgefühl, verlangsamten Reaktionen und Unachtsamkeit. Das geringste Problem sei, wenn es deshalb zu kleinen Startverzögerungen an der Ampel komme. Als viel gefährlicher gelten "echte Aussetzer"; sie kündigten sich häufig durch ständig wiederkehrende Gähn-Attacken an. Am Tag nach der Zeitumstellung passieren erfahrungsgemäß acht Prozent mehr Straßenverkehrsunfälle als sonst, zitiert der ACE aus den Ergebnissen der medizinischen Schlafforschung.
Um wenigstens Terminverwirrungen zu vermeiden, empfiehlt es sich schon beim Einparken am Samstagabend die Uhren vorzustellen. Außerdem ist es ratsam bereits bei den ersten Anzeichen von Schlappheit Pausen einzulegen. Keinesfalls sollten sie lange Fahrten zu weit entfernten Urlaubszielen mit einem "Schlaf-Defizit im Gepäck" beginnen.