Geposted 19.02.2020

#Gesundheit #Japan

Erste Passagiere dürfen das Quarantäne-Schiff "Diamond Princess" verlassen

Für einige Reisende wurde der geplante Traumurlaub auf einem Kreuzfahrtschiff zum Albtraum. Bereits ganze zwei Wochen stehen rund 3000 Menschen aufgrund des Coronavirus auf der "Diamond Princess" unter Quarantäne. Nun dürfen die ersten Passagiere, welche negativ auf die Lungenerkrankung getestet wurden, in Japan von Bord gehen.

Die maximale Inkubationszeit des Coronavirus beträgt 14 Tage. Solange mussten deshalb etwa 3000 Passagiere auf dem Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" der Reederei "Princess Cruises" ausharren. Es war Anfang Februar im Hafen von Yokohama unter Quarantäne gestellt worden, nachdem ein 80-jähriger Mann aus Hong Kong, der sich für fünf Tage auf dem Dampfer befunden hatte, positiv auf die neue Lungenkrankheit getestet worden war.

Alle Urlauber und Crew-Mitglieder an Bord haben sich mittlerweile einem Gesundheitstest unterzogen. Bei 542 Personen, darunter auch ein deutsches Ehepaar, konnte die Krankheit festgestellt werden. Die Betroffenen wurden zur Behandlung in örtliche Krankenhäuser gebracht. - © Anutr Yossundara/123RF

Endlich wieder festen Boden unter den Füßen

Rund 500 Reisende, deren Tests negativ ausgefallen sind, durften das Kreuzfahrtschiff nun verlassen. Die Gruppe, welche überwiegend aus älteren Passagieren besteht, wird unter anderem im Zentrum von Yokohama, Japan, untergebracht. Die Regierung in Tokio teilte mit, dass frühestens in drei Tagen alle Urlauber wieder festen Boden unter den Füßen haben werden. Personen, die zwar negativ auf den Virus getestet wurden, jedoch engen Kontakt mit Infizierten hatten, müssen zur Beobachtung weiterhin auf dem Schiff bleiben.

Die USA haben bereits mithilfe von Charterflügen erste Bürger, die an der Kreuzfahrt teilgenommen hatten, in die Heimat zurückgebracht. Auch Kanada, Hong Kong, Australien und Israel bereiten gegenwärtig derartige Rückholaktionen für Staatsangehörige vor.

Die Reisenden auf der "Diamond Princess" mussten sich während der Quarantäne dauerhaft in ihren Kabinen aufhalten, auch zum Essen. Lediglich eine Stunde am Tag durften sie sich abwechselnd an der frischen Luft auf dem Deck aufhalten. Dabei musste genug Abstand zu anderen Passagieren gehalten und eine Maske getragen werden.

Ein zweiter Fall

Eine ähnliche Situation durchleben derzeit die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes "Westerdam" der Reederei "Holland-America Line". Der Dampfer irrte tagelang durch asiatische Gewässer, da ihm in mehreren Häfen das Anlegen untersagt wurde, aus Angst, dass die Urlauber den Virus ins Land einschleppen könnten. Kambodscha erteilte dem Schiff schließlich die Erlaubnis, in den Hafen von Sihanoukville einzufahren. Die Ausschiffung wurde jedoch gestoppt, als bekannt wurde, dass sich eine 83-jährige Passagierin, die bereits in der südostasiatischen Stadt von Bord gegangen war, mit dem Virus infiziert hatte. Die über 700 Reisenden, die sich noch auf dem Boot befinden, wurden bereits alle negativ auf die Krankheit getestet. Andere, die bereits auf dem Weg nach Hause sind oder sich in Hotels in Kambodscha befinden, wurden von den jeweiligen Gesundheitsbehörden kontaktiert.

Derzeit gibt es weltweit über 74.000 nachgewiesene Sars-CoV-2-Fälle. Viele Reedereien zogen bereits Konsequenzen. So sagte AIDA etwa alle bis April geplanten Asienreisen ab. Manche Fluggesellschaften, beispielsweise die Lufthansa-Gruppe, haben einen Flugstopp zum chinesischen Festland eingelegt. - © Ritu Jethani/123RRF

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