Geposted 15.01.2019

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Feuerspucker & Lavaschlucker : 7 aktive Vulkane

Jedes Jahr gibt es in etwa 50 bis 60 Vulkanausbrüche. Dieses unheimliche Naturphänomen entsteht durch das Verschieben der tektonnischen Platten, wodurch ein immenser Druck im Erdinneren entsteht. Dieser Druck führt dazu, dass das flüssige Gestein (Magma), das den Erdkern umgibt, die Erdkruste durchbricht und explosionsartig herausgeschleudert wird. Da nicht alle Vulkanausbrüche aufgezeichnet wurden, lässt sich davon ausgehen, dass im Laufe der Menschheitsgeschichte ca. 1000 Vulkane ausbegrochen sind. In den letzten 10.000 Jahre sollen es jedoch mehr als 1500 gewesen sein. Der Grund für die ungenauen Angaben ist die noch unbekannte Anzahl von Unterwasservulkanen. Wenn ein Vulkan in den letzten 10.000 bis 20.000 Jahren das letzte mal ausgebrochen ist, gilt er noch als aktiv. Fördert ein Vulkan über einen Zeitraum von 10.000 Jahren keine Lava mehr, gilt er als erloschen, was aber nicht bedeutet, dass er nicht wieder ausbrechen könnte.

1. Popocatépetl (Mexiko)

Zuweilen auch El Popo oder Don Goyo gennant, ist der Zwillingsvulkan Popocatépetl mit einer Höhe von 5462 Metern der zweithöchste Berg Mexikos. Sein Nachbarvulkan Iztaccíhuatl ist nur ca. 200 Meter kleiner und gehört zum gleichen Vulkansystem, hat aber bereits seit mehreren Jahrtausenden keine Lava mehr gespuckt. Das Gefährliche an diesem Vulkan ist seine geringe Entfernung zu der Metropole Mexiko-City. Nur 70km liegen zwischen Don Goyo und Mexiko-City, was bei einem Ausbruch verheerende Folgen für die Bewohner haben kann. Ein Ascheregen würde sich über die Stadt legen, die Kanalisationen verstopfen und Straßen spiegelglatt werden lassen. Darüber hinaus würde die Stadt vermutlich aufgrund ihrer schlechten Infrastruktur in einem absoluten Chaos versinken. Zwischen 1919 und 1927 war der Popocatépetl regelmäßig aktiv und es kam zu kleineren und mittelgroßen Ausbrüchen. Anschließend trat der Vulkan in ein 70 jähriges Ruhestadium ein, welches am 21. Dezember 1994 durch einen erneuten Ausbruch schlagartig beendet wurde. Seit der Jahrtausendwende ist Don Goyo wieder regelmäßig aktiv mit Ausbrüchen in 2000, 2007, 2011, 2012, 2013, 2015 und 2016, wo sich eine 3000 Meter hohe Aschesäule bildete und es zu Aschregen in Puebla kam. Mit fast jährlichen Eruptionen und den dabei kilometerhoch steigenden Aschewolken ist der Popocatépetl einer der derzeit aktivsten Vulkane unserer Erde. - © Peter Zaharov/123RF

2. Ätna (Italien)

Zwischen den italienischen Inseln Catania und Messina liegt der höchste aktive Vulkan Europas. Mit einer Höhe von 3323 Metern beherrscht Ätna das Landschaftsbild der Ostküste Siziliens und trägt deswegen auch den Beinamen "Dach des Mittelmeeres". Da sich der Ätna in einer Zone mit hoher vulkanischer und seismischer Aktivität befindet, ist er ständig aktiv. Viele Einwohner Siziliens leben deshalb in ständiger Gefahr vor Erdbeben, Aschewolken oder Lavaströmen. Im 20. Jahrhundert gab es etliche Ausbrüche bei denen Unmengen an Lava in Form von Strömen oder Fontänen gefördert wurden. Diese wird dabei nicht aus dem Gipfelkrater ausgestoßen, sondern über kleinere Vulkankegel an den Flanken des Bergkegels. Auch im 21. Jahrhunder wurden zahlreiche Ausbrüche dokumentiert. So öffnete sich 2001 am Fuß des Südost-Kraters eine immer größer werdende Eruptionsspalte. Die dabei austretende Lava zerstörte den Teil einer Straßenverbindung und auch die Seilbahn einer Touristeneinrichtungen blieb nicht unversehrt. Insgesamt bedeckten Lavaströme und Aschefälle ein Gebiet von 5,5 Quadratkilometer. Ätnas letzter Ausbruch ereignete sich an Heiligabend letzten Jahres. Bei dem darauffolgendem Erbeeben am Morgen des 26. gab es mehrere Verletzte. - © equilibriuman/123RF

3. Mount St. Helens (USA)

Im Süden des US-Bundesstaates Washington liegt der Vulkan Mount St. Helens. Als Teil der Kaskadenkette, einem Gebirgszug vulkanischen Ursprungs, der sich entlang der Westküste Nordamerikas erstreckt bildet er ebenfalls einen Teil des pazifischen Feuerrings.Eine Serie von Erdbeben im Jahr 1980 führte zu einem der stärksten Vulkanausbrüche des 20. Jahrhunderts. Am 18 Mai verursachte ein solches Beben eine gewaltigen Eruption des Vulkans, sodass die komplette nördliche Flanke des Berges hangabwärts rutschte. Die gesamte, den Vulkan umgebene Flora und Fauna, einschließlich 600 m² Waldfläche, fast 30 Brücken und 300km Straßennetz wurden anschließend durch Pyroklastische Ströme dem Erdboden gleichgemacht. Vor dem Ausbruch des Mount St. Helens lag die Gipfelhöhe des Berges bei 2950 Metern. Heute beträgt sie 2539 Meter. Die Folgen des Ausbruchs lassen auf eine Explosionswucht schließen, die der 16-fachen Kraft der Hiroshima-Atombombe gleichkommt. Zwei Jahre nach dem Ausbruch stellte man das Gebiet unter Naturschutz, um einer schnellstmöglichen Regeneration des zerstörten Ökosystems nicht im Weg zu stehen. - © Robert Crum/123RF

4. Kilauea (Hawaii, USA)

Vor ungefähr 200.000 Jahren brach der Kilauea durch die Erdkruste und es sollte für ihn noch 150.000 weitere dauern, um sich aus dem pazifischen Ozean zu erheben. Als Teil der Hawaii-Emperor-Kette, einer Vulkankette, die sich vom Nordwest-Pazifik bis nach Hawaii erstreckt, zählt der 1247 Meter hohe Schildvulkan derzeit zu den aktivsten Vulkane der Erde. Bereits seit 1983 quillt Lava aus dem Erdinneren und fließt in kontinuierlichen Lavaströmen hangabwärts in den Pazifik. Grund dafür ist die Lage des vulkanischen Archipels, denn sie liegt im Zentrum der pazifischen Platte über einem sogeannten Hotspot. Bei einem Hotspot steigt flüssiges Mantelmaterial aus dem Erdinneren in den oberen Erdmantel (Magmakammer), durchbricht an einer dünnen Stelle die Erdkruste und bildet einen Vulkan. Da sich der obere Erdmantel langsamer bewegt als die Erdkruste wandert die Austrittsstelle und es entstehen neue Vulkane bzw. eine Vulkankette. - © Alexey Kamenskiy/123RF

5. Stromboli (Italien)

Rund 570 Einwohner leben auf der 12,6 Quadratkilometer großen Insel Stromboli und im Schatten des gleichnamigen Vulkans. 926 Meter ragt der Vulkankegel aus dem Mittelmeer. Was jedoch oft unbeachtet bleibt, sind die 2000 Meter bis zum Meeresgrund, wodurch der Stromboli auf eine Gesamthöhe von fast 3000 Metern kommt. Früher diente der Berg Seefahrern aufgrund seiner Eruptionen oft als Navigationshilfe. Seit 1934 schon ist der Stromboli durchgehend aktiv, so gehören kleine Lavaflüsse und Explosionen zur Tagesordnung. Im Dezember 2002 beschädigte eine Flutwelle einige der direkt am Meer gelegenen Häuser der Ortschaft Stromboli. Diese wurde ausgelöst durch einen starken Lavafluss, der einen Teil des Vulkankegels mit sich ins Meer riss. Weitere nennenswerter Ausbrüche gab es 2003 und 2007, wo eine gewaltige Eruption die Insel erschütterte. - © Rainer Albiez/123RF

6. Hekla (Island)

Die Hekla liegt 1491 Meter über dem Meeresspiegel im Süden Islands, 100 km von der Hauptstadt Reykjavík entfernt. Seinen letzten Ausbruch verzeichnete der 6600 Jahre alte Zentralvulkan im Februar 2000. Hekla bedeutet im isländischen soviel wie "Haube", eine Anlegung an die permantente Schneedecke des Vulkans. In der Vergangenheit wurden immer wieder große Teile Islands durch heftige Eruptionen Heklas mit vulkanischer Asche bedeckt. Seit Jahren schon kündigen Wissenschaftler einen größeren Ausbruch an, der jedoch bis heute auf sich warten lässt. - © jazzanna/123RF

7. Hunga Tonga (Polynesien)

Egal, ob Unterwasser oder an Land, die Eruption eines Vulkans ist immer ein erstaunliches Naturspektakel und der Unterwasservulkan Hunga Tonga ist dabei keine Ausnahme. Nur wenige Kilometer von der Küste des polynesischen Inselstaats Tonga entfernt, liegt die Vulkaninsel mitten im Südpazifik. Bei einem Ausbruch in 2009 brachte der Vulkan die Wasseroberfläche des Pazifiks zum Brodeln und schickte riesige Dampfsäulen gen Himmel. Tagelang konnten Zuschauer das Speaktakel von der Insel oder ihren Booten aus beobachten. 6 Jahre später, im Dezember 2015 brach der Vulkan erneut aus. Dabei wurde zwischen zwei Inseln, die zuvor ebenfalls durch die Anhäufung von magmatischem Gestein entstanden sind, eine neue Landfläche geformt. - © Michal Durinik/123RF

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