Geposted 14.10.2013 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Gesellschaft #Russland

Fremdenfeindliche Randalierer in Moskau

Sechs verletzte Polizisten, 20 verletzte Angreifer und 400 Festnahmen: Dies ist die traurige Bilanz der Ausschreitungen im Süden Moskaus. Am vergangenen Donnerstag wurde ein 25-jähriger

Sechs verletzte Polizisten, 20 verletzte Angreifer und 400 Festnahmen: Dies ist die traurige Bilanz der Ausschreitungen im Süden Moskaus. Am vergangenen Donnerstag wurde ein 25-jähriger Moskauer bei einem Streit erstochen, weil er seine Verlobte verteidigen wollte. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten: Die Täter waren kaukasischer oder zentralasiatischer Herkunft.

Friedliche Demonstration endet in Rachefeldzug

Die Ermordung des jungen Mannes war der Anlass, am gestrigen Sonntag am Tatort zu demonstrieren. Was friedlich begann, endete allerdings schnell in einem Chaos: Aus der kleinen Demonstration entwickelte sich - offenbar organisiert - ein regelrechter Sturm auf einen naheliegenden Großmarkt, der von Migranten aus Zentralasien betrieben wird. Die Fenster des Marktes wurden eingeschlagen, außerdem wurden Rauchbomben geworfen, wobei die dadurch entstandenen Flammen glücklicherweise schnell gelöscht werden konnten.

Vielvölkerstaat mit Toleranzgrenzen

Zwischenzeitlich galt für ganz Moskau eine erhöhte Sicherheitsstufe. Dieser Vorfall ist nicht der erste Konflikt dieser Art. Im Vielvölkerstaat Russland sind fremdenfeindliche Aktionen noch immer ein weitverbreitetes Problem. Vor allem die Märkte sind ein Ort besonderer Spannung, da hier viele Kulturen aufeinandertreffen. Vor diesem Hintergrund wird es Russland sicherlich nicht leicht fallen, sich während der Olympischen Winterspiele von Sotschi, die in wenigen Monaten beginnen, als freundliches, weltoffenes Land ohne Vorbehalte zu präsentieren.

Quelle: Tagesschau.