Geposted 24.01.2020 (Bearbeitet am 28.01.2020)

#Kultur #China

Frohes Neues! In China beginnt das Jahr der Ratte.

Nicht überall auf der Welt wurde vom 31. Dezember auf den ersten Januar in das neue Jahr hineingefeiert. Das chinesische Neujahrsfest fällt dieses Jahr auf den 25. Januar und es steht im Zeichen der Ratte. Doch worin unterscheiden sich die Feierlichkeiten in Asien zum Silvester in der westlichen Welt?

© Busakorn Pongparnit/123RF

Ab dem 25. Januar 2020 beginnt das 37. Jahr des chinesischen Kalenders. Damit erfolgt der Übergang vom Jahr des Erdschweins, zum Jahr der Metall-Ratte. Im Jahr 2021 wird letzteres wiederum am 12. Februar vom Jahr des Metall-Büffels abgelöst. Das chinesische Neujahr wird traditionellerweise zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar gefeiert. Das genaue Datum dieses besonderen Tages wird bis heute nach dem chinesischen Mondkalender berechnet, welcher im ehemaligen Kaiserreich China galt. Seit dem Jahr 1911 wird sich in der Volksrepublik jedoch, außer zur Berechnung von Feiertagen, ebenfalls an den gregorianischen Kalender gehalten. Der traditionelle Lunisolar-Kalender setzt sich zusammen aus zehn verschiedenen Himmelsstämmen, etwas Feuer, Wasser oder Metall, sowie zwölf Erdzweigen, die Tierkreiszeichen entsprechen. Demnach dauert der chinesische Kalender 60 Jahre, bevor er sich wiederholt. Wer in einem der Jahre 1912, 1924, 1936, 1948, 1960, 1972, 1984, 1996, 2008, 2020 geboren wurde, entspricht dem Tierzeichen der Ratte, der die Eigenschaften klug und neugierig zugesprochen werden.

Das chinesische Neujahr stellt das wichtigste Fest und den größten Feiertag in der Volksrepublik China dar. Es ist vergleichbar mit Weihnachten in der westlichen Welt. Das "Chinese New Year" wird auch Mondschein- oder Frühlingsfest genannt, da mit dem Fest nicht nur ein neuer Mondzyklus, sondern auch der Frühling beginnt. Die Feierlichkeiten dauern 15 Tagen und enden mit dem Laternenfest. Viele Chinesen reisen in dieser Zeit durch das Land, um ihre Familien zu besuchen. Da es sich hierbei um mehrere Millionen Menschen handelt, kommt dies einer regelrechten Völkerwanderung gleich, was für den öffentlichen Verkehrsbetrieb jährlich eine Höchstbelastung bedeutet. Im Rahmen des Neujahrsfestes existieren drei gesetzliche Feiertage, doch die meisten Chinesen nehmen sich Urlaub, um länger bei ihren Familien bleiben zu können.

Wo und wie wird gefeiert?

Nicht nur auf dem chinesischen Festland erfolgen die Feierlichkeiten, sondern ebenso in Korea, der Mongolei, Vietnam sowie in weiteren Teilen Ost- und Südostasiens. Auch in der westlichen Welt begehen chinesische Bürger das Neujahrsfest im Januar beziehungsweise Februar. Die traditionellen Bräuche unterscheiden sich je nach Region, doch generell stehen beim chinesischen Neujahrsfest die Familie und Verwandte im Mittelpunkt, weshalb sich an diesem besonderen Tag für ein großes, gemeinsames Festessen versammelt wird. Kinder und junge Chinesen erhalten sogenannten Hongbaos. Dies sind Geldgeschenke in roten Umschlägen. Große Feuerwerke dürfen am Neujahrsabend ebenfalls nicht fehlen.

Es existieren verschiedene Mythen, wieso die Chinesen begonnen haben, das Neujahrsfest zu begehen. Einer Legende zufolge soll einst ein menschenfressendes Monster jedes Jahr wiedergekehrt sein, welches jedoch durch den Lärm der Feierlichkeiten und die prächtigen Dekorationen in den Farben Rot und Gold in die Flucht gejagt werden konnte. Die Vertreibung des Monsters symbolisiert das Gehen des alten Jahres. - © Stanina Natalia/123RF

In China heißt es, nur ein glücklich begonnenes Jahr, kann ein erfolgreiches werden. Deshalb ist bereits in der Vorbereitungszeit für das Neujahr die Farbe Rot sehr präsent. Diese steht für Glück, Freude und Wohlstand. Straßen und Häuser werden mit roten Laternen, Spruchbändern und Dekorationen gemäß dem aktuellen Tierzeichen geschmückt. Häufig wird am Tag des Jahreswechsels außerdem rote Kleidung getragen. Es existieren weitere Traditionen, die von manchen Chinesen am Neujahrstag gepflegt werden, um erfolgreich in das neue Jahr zu starten. So werden in der Neujahrsnacht häufig Fenster aufgelassen, um das Glück hineinzulassen. Das Zuhause sollte bereits vor dem Neujahrstag geputzt werden, damit sich das Glück auch wohlfühlt. Süße Speisen und Leckereien gelten ebenfalls als Glücksbringer und werden an Neujahr in jedem Haushalt den Gästen angeboten.

Während den fünfzehntägigen Feierlichkeiten werden hauptsächlich Verwandte und der Freundeskreis besucht. Außerdem können auf den Straßen häufig Paraden mit Löwentänzen bestaunt werden. Das Laternenfest läutet schließlich das Ende des Neujahrfestes ein. An diesem Tag ist stets Vollmond. Es werden unzählige Laternen, in verschiedenen Formen und Farben ausgestellt. Auf manchen befinden sich Rätsel, die gelöst werden müssen oder das jeweilige Tierkreiszeichen des Jahres. Ein beliebtes Gericht an diesem Tag ist Tangyuan. Dies sind Klöße aus Klebereisteig mit süßer Füllung. - © Preeda Singhavorasub/123RF

Aufgrund des derzeit kursierenden Corona-Virus wurden dieses Jahr an vielen Orten die Festlichkeiten abgesagt, um Menschenmassen zu verhindern und damit die Ansteckungsgefahr gering zu halten. Besonders in der Provinz Hubei wurden nahezu alle Flug- Bus- und Zugverbindungen gestrichen, weshalb viele Chinesen das Neujahrsfest nicht im Kreise der Familie verbringen können. Des Weiteren verlängerte die chinesische Regierung die Neujahrsferien um drei Tage, um die Menschen möglichst lange von Reisen abzubringen. - © badboydt7/123RF