Geposted 23.09.2015

#Wirtschaft #Tunesien

Spanische Hotelkette RIU zieht sich nach Anschlägen in Tunesien zurück

WIRTSCHAFTSKRISE - Seit dem islamistischen Anschlag auf das RIU-Hotel in Sousse ist der Tourismus stark zurückgegangen. Die Hotelkette RIU mit Sitz in Palma de Mallorca zieht sich daher nun nach und nach aus Tunesien zurück. Drei Hotels wurden schon jetzt geschlossen, weitere könnten folgen.

26. Juni 2015, ein bewaffneter Islamist tötet 38 Menschen im RIU-Hotel "Imperial Marhaba" in Sousse - zahlreiche weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Ein Attentat, das nicht das erste Mal in diesem Jahr das Land und die Welt zum Erschüttern brachte. Bereits drei Monate zuvor wurden 21 Touristen Opfer eines terroristischen Angriffs auf das Bardo-Museum in Tunis. Extremisten des Islamischen Staats (IS) bekannten sich im Nachhinein zu beiden Taten.

Die Auswirkungen der Anschläge sind immens und so wirkten sie sich auch auf den tunesischen Tourismus aus. Immer mehr Urlauber entscheiden sich seitdem für andere Reise-Länder, so dass die Zahl der ausländischen Touristen in Tunesien um eine Million auf vier Millionen zurückgegangen ist. Doch der Tourismus ist in Tunesien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: 400.000 Menschen arbeiten in der Tourismusbranche, die sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Tunesiens Regierung fürchtet jetzt, dass durch die gegenwärtige Krise mindestens 50.000 Menschen ihren Job verlieren.

So auch die Mitarbeiter der mallorquinischen Hotelkette RIU. Nachdem die Buchungszahlen massiv einbrachen, sind drei der insgesamt zehn Hotelanlagen in Tunesien bereits frühzeitig in die Winterpause gegangen. Der Unternehmenssprecherin zufolge betrifft dies die Hotelanlagen in Sousse, in Hammamet und auf der Insel Djerba. "Es ist kein Geheimnis, dass die Lage im tunesischen Tourismussektor sehr kompliziert ist", erklärte sie. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Efe sehe das Unternehmen vor, den Betrieb aller Hotels Anfang nächsten Jahres einzustellen. Die betroffenen Mitarbeiter sollen nach tunesischem Arbeitsrecht von RIU entschädigt werden, heißt es weiter. Wie es in Zukunft mit den Hotels weitergehen soll, darüber würde das Unternehmen in Absprache mit den einzelnen Besitzern entscheiden.

Die Folgen den terroristischen Anschlags sind überall sichtbar

©CNN

Quellen: t-online, Travelnews, Mallorca Zeitung, Mittelbayerische