Geposted 08.11.2017

#Kultur #Die Vereinigten Emirate

Ein Louvre in der Wüste

Seit letztem Sonntag kann man den kleinen Bruder des Louvres in Abu Dhabi besuchen. Das Museum wurde von keinem geringeren als Jean Nouvel gebaut, einem Stararchitekten aus der französischen Hauptstadt.

Einzigartige Architektur

© Philipus/123RF

Der Bau des arabischen Ablegers war vor allem eins: teuer. 600 Millionen Euro hat das erste "arabische Universalmuseum", wie es die Emirati stolz nennen, gekostet. Dazu kommen angeblich 450 Millionen Euro für die Namensrechte und mehrere Millionen Euro für die verschiedenen Kunstwerke. Allerdings sind keine konkreten Zahlen bestätigt worden, dennoch werden die Schätzungen für realistisch gehalten.

Kultur-Touristen sollen angelockt werden

Leiten wird den Louvre-Ableger ein Franzose, der bereits schon für das Originalmuseum arbeitet, seine Stellvertreterin ist eine aus Abu Dhabi stammende Frau. Zusammen wollen sie aus dem Museum einen neuen kulturellen Anziehungspunkt mitten in der Wüste machen, um mehr Kulturtouristen in das Wüstenemirat zu locken. Um diese Mission bestens zu erfüllen ist das Museum mit einer hochkarätigen Kunstsammlung eröffnet worden. Darunter: ein Buddha-Kopf aus dem 6. Jahrhundert, eine Madonna des Italieners Giovanni Bellini sowie die Bronzeskulptur eines Löwen aus dem 11. Jahrhundert. Selbstverständlich gab es auch eine Leihgabe aus dem Pariser Louvre, das Da Vinci Bild "La belle frontière" wurde dem kleinen Bruder zur Verfügung gestellt.

Doch nicht nur die Kunstsammlung kann sich sehen lassen, auch der aufwendig gebaute Neubau ist ein echter Hingucker. Das Kuppeldach ist lichtdurchlässig durch die verschiedenen Aluminiumstreben, welche aufeinander gelegt wurden. So wird das Museum den ganzen Tag über lichtdurchflutet und die 360 Sonnentage in Abu Dhabi können auch drinnen genutzt werden. Die Ausstellungsräume sind wie kleine Würfel angeordnet und thematisch sortiert. Es gibt Ausstellungen mit dem Thema "Weltreligionen", "Handelswege" und "die moderne Welt". Da die einzelnen Betonwürfel aus einem Spezialbeton sind, können sie der konstanten Hitze standhalten und kühlen die wertvollen Kunstwerke, somit kann ihnen nichts passieren und die Besucher empfinden die Hitze ebenfalls als erträglich.

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