Geposted 14.10.2013 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Gesellschaft #Indien

Massenpanik: 109 Tote vor Hindu-Tempel

Ein Gerücht ist schuld an dem großen Unglück im indischen Bezirk Datia, etwa 350 Kilometer nördlich von Bhopal, der Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh. Behördenangaben zufolge

Ein Gerücht ist schuld an dem großen Unglück im indischen Bezirk Datia, etwa 350 Kilometer nördlich von Bhopal, der Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh. Behördenangaben zufolge befanden sich etwa 25.000 Menschen auf der circa sieben Meter breiten Brücke über dem Fluss Sindh vor dem bekannten Ratangarh-Tempel, als sich plötzlich herumsprach, die Brücke würde jeden Moment zusammenbrechen. Weil sich dieses Gerücht in Windeseile verbreitete, brach die Massenpanik aus.

Zu keinem Zeitpunkt bestand Einsturzgefahr

Zahlreiche Menschen kamen dabei ums Leben - vor allem seien viele Frauen und Kinder erdrückt worden oder von der Brücke in den Tod gestürzt, wie die Behörden im Staat Madhya Pradesh mitteilten. Für viele Opfer kam jede Hilfe zu spät, da der Unglücksort sehr abgelegen ist. Einige Leichen sollen direkt durch die Strömung weggerissen worden. Wie das "tödliche Gerücht" entstand, ist unklar - laut Polizei bestand zu keinem Zeitpunkt Einsturzgefahr.

Immer wieder Massenpanik vor Tempeln

Im betreffenden Tempel sollte der Abschluss des Navaratri-Festes zu Ehren der Hindu-Göttin Durga zelebriert werden. Das Fest lockt alljährlich Millionen Gläubige in den Tempel. Das Unglück geschah am letzten Tag des neuntätigen Festivals, als das Gedränge besonders groß war. Es ist nicht das erste Mal, dass eine derartige Katastrophe bei einem religiösen Fest geschieht - wegen der Vielzahl an Pilgern kommt es immer wieder zu schweren Unfällen und Paniken mit Toten und Verletzten in Indien. Zuletzt waren im Januar 2011 im Bundesstaat Kerala mehr als hundert Hindus bei einer Massenpanik gestorben.

Quelle: Tagesschau.