Geposted 03.12.2015

#Natur #Chile

Unzählige Wale vor Chile gestorben

RÄTSELHAFT - Ein Wal-Massensterben in Patagonien gibt der Wissenschaft Rätsel auf. Hunderte tote Seiwale wurden vor Chile entdeckt. Es ist die größte Strandung dieser Art.

Mehr als 300 Seiwale sind in den vergangenen Monaten an Chiles Südküste gestrandet. Schon im April waren mehr als 20 Tiere dieser Art als tot gemeldet worden. Wissenschaftler erforschten daraufhin aus der Luft hinaus das nur schwer zugängliche Gebiet. Auswertungen der Fotos und Satellitenaufnahmen ergaben nun, dass die tatsächliche Anzahl der toten Wale höher liegt als vorerst angenommen.

So etwas habe sie noch nicht gesehen, berichtet Expeditionsteilnehmerin Vreni Häussermann. Es gebe noch immer viele Gebiete, in die man noch nicht vorgedrungen sei. Die Wahrscheinlichkeit, dass noch mehr Wale tot seien, besteht weiterhin. Doch was ist die Ursache für das Massensterben? Dazu wollte sie keine Angaben machen. Das wissenschaftliche Fachblatt "National Geographic" will dem Thema demnächst einen eigenen Enthüllungs-Artikel widmen. Die Zeitschrift hatte die Expedition finanziert.

Seiwale sind noch wenig erforscht

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Weder äußerliche Verletzungen noch die Folgen menschlichen Handelns kämen als Todesursache in Frage, so die chilenischen Behörden. Eine Algenpest oder eine Viruserkrankung könnten die mögliche Ursache sein. Nach Angaben von Häussermann ergaben erste Analysen, dass die Wale alle "bei demselben Ereignis" gestorben seien.

Die Meeresbewohner sind noch wenig erforscht. Bisher gibt es nur Schätzungen zur Größe der Population der Seiwale. Sie gehören zur Familie der Furchenwale und werden durchschnittlich 16 Meter groß und wiegen bis zu 30 Tonnen. Die Säugetiere ernähren sich vorzugsweise von Krill und Schwarmfischen, vor allem Seelachs. Aus ihrer Nahrungsvorliebe entstand auch ihr Name: "Sei" ist norwegisch und bedeutet Seelachs.

Quellen: tagesschau