Geposted 29.02.2020

#Ausgefallenes #USA

Miniaturpferd reist mit Besitzerin in Flugzeugkabine

Auf einem Linienflug der Gesellschaft American Airlines konnten Reisende einen außergewöhnlichen Passagier an Bord entdecken, denn Ronica Froese wurde von ihrem Dienstpferd begleitet.

Mitte Februar flog das Miniaturpferd Fred mit American Airlines von Grand Rapids, Michigan, nach Ontario, Kalifornien, und wieder zurück. Bei dem Vierbeiner handelt es sich um ein sogenanntes "Service Animal". Dies sind Tiere, die Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder psychischen Erkrankungen assistieren. Fred gehört der Vereinigung Little Horses Big Smiles Therapy an, die sich auf pferdegestützte Therapien spezialisiert haben. Um zum Wohlbefinden des Einzelnen beizutragen, nehmen die Tiere etwa bei Aktivitäten in Krankenhäusern oder speziellen Schulen teil.

Seine Besitzerin, Ronica Froese, hatte zuvor monatelang mit dem Pferd trainiert, damit es während der Flugreise nicht stören würde. "Ich habe ihm beigebracht, sich auf Kommando hinzulegen und sich wie ein Hund auf meinen Schoß zu setzen, damit wir bei einer Evakuierung, falls das Flugzeug abstürzen sollte, die Rutsche hinunterrutschen könnten. Zum Glück mussten wir nicht sehen, ob dieses Training erfolgreich war", erklärte die Amerikanerin außerdem. - © Markus Mainka/RF

Zur Sicherheit buchte die Frau sogar Sitzplätze in der First Class, dass sowohl das Pferd, als auch die anderen Passagiere, eine angenehme Reise haben würden. Vor dem Abflug wusch Ronica das gut 50 Kilo schwere Tier und kleidete es in einen blauen Mantel, auf dem groß "Dienstpferd" geschrieben stand. Der Überwurf sollte vermeiden, dass Allergiker durch herumfliegende Haare gestört werden.

Fred durchlief den Check-in, die Sicherheitskontrolle und das Einsteigen in das Flugzeug ohne Probleme und wurde von der Besatzung an Bord mit großer Begeisterung begrüßt. Ronica empfand das Personal als sehr freundlich und verständnisvoll, ebenso wie die meisten anderen Flugzeugpassagiere. Auch von Fred, ihrem Servicepferd, war die Besitzerin beeindruckt, da er sich sehr gut benahm. Das Tier hat sich in der Tat vorbildlich verhalten!

Zum ersten und letzten Mal?

Das für die Transportdienste zuständige Ministerium der USA (DOT) erörtert derzeit jedoch die Notwendigkeit, auch für Tiere, die keine Hunde sind, derartige Begleitdienste zu erlauben. Bisher sind "Service Animals" sowie Tiere zur emotionalen Unterstützung gegen Vorlage von Unterlagen an Bord erlaubt. Viele Passagiere haben von dieser Genehmigung bereits Gebrauch gemacht und reisten beispielsweise mit ihren Echsen, Kaninchen oder Papageien. Manche dieser Erfahrungen verliefen jedoch katastrophal, da Passagiere verletzt und das Flugzeug verschmutzt worden sein sollen. Das US-Verkehrsministerium beabsichtigt daher, diese Regel in Zukunft zu verschärfen.

Für Ronica wäre diese Maßnahme jedoch fatal und würde eine Einschränkung ihrer Arbeit darstellen. Vor allem aber sei Fred ein dringend benötigtes Servicetier. Die Amerikanerin wurde vor viereinhalb Jahren mit einer unheilbaren Autoimmunkrankheit diagnostiziert. Ihr Miniaturpferd hilft ihr, Gegenstände aufzuheben, wenn sie sich nicht bücken oder etwas hochheben kann.

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