Eine gängige Zahlungsmöglichkeit muss kostenlos sein
Eine gängige Zahlungsmöglichkeit müsse ein Reiseportal kostenlos anbieten. Das könne die Zahlung per Bankeinzug, Rechnung oder einer gängigen Kreditkarte wie Visa oder Mastercard sein. Doch das ist nicht rechtens, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit Verweis auf eine Entscheidung des Landgerichts Berlin erklärt. Bei dem Vermittlungsportal Expedia war die Buchung eines Flugs nur mit der hierzulande kaum verbreiteten Kreditkarte Visa Electron möglich. Für die anderen Optionen, wie die Zahlung per Visa- oder Mastercard, fielen Gebühren an. Der VZBV hat gegen Expedia Klage eingereicht. Laut Gericht sei aber diese Vereinbarung unwirksam. So hätten Verbraucher damit keine gängige und zumutbare unentgeltliche Zahlungsmöglichkeit, heißt es. Dass Visa Electron kein in Deutschland gängiges Zahlungsmittel ist, hat laut Urteilsbegründung auch Expedia nicht bestritten.
Jedem, dem eine solche kaum verbreitete Visa-Karte zusteht, ist es bestimmt schon oft passiert. Man findet einen günstigen Flug auf einem Reiseportal. Doch bei der Buchung fallen hohe Zahlungsgebühren an.
Verstoß gegen Verbraucherrechte
Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die verlangten Gebühren höher ausfielen als die Beträge, die die Fluggesellschaft an die Kartenunternehmen zahlen muss. Expedia aber verwies im Prozess auf seine Rolle als Reisevermittler und wollte sich so der Verantwortung entziehen. Die Richter waren da anderer Meinung. Auch wenn die Zahlung von dem Reiseanbieter direkt eingezogen werde, vermittle das Portal die Zahlungsabwicklung gegenüber dem Verbraucher. Somit sei es auch für rechtswidrige Klauseln und Zahlungsabwicklungen des Leistungsanbieters verantwortlich.
