Geposted 05.06.2015

#Wirtschaft #Deutschland

Lufthansa erhöht die Preise für Flugtickets

FLUGTICKET - Der Luftfahrtkonzern Lufthansa will ab September seine Preise für Flugtickets erhöhen. Grund für die Preiserhöhung ist ein vorangegangener Streit des Konzerns mit den Dienstleistern, bei dem es um den Erlösanteil der Flugtickets ging. Leidtragende des Konflikts sind die Kunden.

Kunden der Lufthansa werden ab dem 01. September für viele Lufthansa-Tickets höhere Preise zahlen müssen, wenn sie die Tickets über einen Fremdanbieter- über sogenannte globale Vertriebssysteme (GDS)- buchen. Europas größter Luftfahrtkonzern, erhebt künftig eine Extragebühr von 16 Euro für jedes Ticket, das über globale Vertriebssysteme (GDS) gebucht wird, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt ankündigte. Allerdings will Lufthansa für Privatleute wie auch für Firmenkunden alternative und zuschlagfreie Buchungsmöglichkeiten etwa über die eigenen Web-Portale anbieten.

Nach Aussagen der Lufthansa, wurden bislang etwa 70 Prozent aller Lufthansa-Tickets über GDS-Systeme gebucht, die hinter den Angeboten von Reisebüros wie auch vielen Internet-Portalen stehen.

16 Euro Extra-Gebühren für Lufthansa-Tickets

© Foto: picture-alliance/ dpa

Die GDS-Systeme halten Informationen über alle verfügbaren Leistungsanbieter bereit, so zum Beispiel über die Flüge der Lufthansa, und übermitteln diese Daten an Kunden. Über das GDS-System können folglich Buchungen abgewickelt und die Gelder für Flugtickets von verschiedensten Airlines weltweit gezahlt werden. Nur drei große Fluggesellschaften weltweit, verlangen Gebühren von den Reise-Dienstleistern, die hinter den Kulissen des Vertriebssystems arbeiten.

"Wir wollen einen höheren Erlösanteil am Flug", so Lufthansa-Vertriebschef Jens Bischof. Für die reine Übermittlung und die Buchungsfunktionen zum gewünschten Flug, kassieren die GDS-Anbieter rund 20 Prozent des Preises vom Flugticket ein, die Airlines als eigentliche Flug-Dienstleister jedoch nur 4 Prozent. Beispielsweise ist die Kapitalrendite für Lufthansa also 16 Prozent niedriger, als für die Übermittler der Dienstleistung. Überdies solle ein Großteil der Gesamtvertriebskosten der Lufthansa, durch die jährlichen GDS-Kosten entstehen- die Rede ist von dreistelligen Euro-Millionenbeträgen. Kernpunkt für die Auseinandersetzung zwischen den GDS-Anbietern und der Lufthansa ist vor allem die Tatsache, dass viele Leistungen des GDS-Systems gar nicht genutzt werden, dafür aber trotzdem Gebühren anfallen, die gezahlt werden müssen. Die Airlines müssten bei den Reservierungssystemen eine Vielzahl von "Leistungen, die über die reine Buchung, Abwicklung und Bereitstellung von Flug-Tickets hinausgehen", mitbezahlen.

Die Lufthansa will weiterhin mit der GDS zusammenarbeiten, nur müssen die Gebühren in Zukunft die zusätzlichen Kosten im Vergleich zum Eigenvertrieb ausgleichen.

Quellen: Stern, n-tv