Geposted 12.07.2014 (Bearbeitet am 04.02.2016)

#Transport #China

Rekord: China plant längsten Unterwassertunnel der Welt

Mega-Vorhaben in China! Die Chinesen wollen den längsten Unterwassertunnel bauen, der die Bohai-Bucht überquert und 30 Meter unter dem Meeresboden liegt. Die unterirdische Strecke mit

Mega-Vorhaben in China! Die Chinesen wollen den längsten Unterwassertunnel bauen, der die Bohai-Bucht überquert und 30 Meter unter dem Meeresboden liegt. Die unterirdische Strecke mit einer Gesamtlänge von 123 soll für den Eisenbahnverkehr genutzt werden, um eine bessere Verkehrsinfrastruktur und ein höheres Maß an Mobilität in China zu gewährleisten. Der Bau soll im Rahmen eines Fünfjahresplans errichtet werden, der schon nächstes Jahr beginnen könnte. Die voraussichtlichen Kosten werden auf rund 220 Milliarden Yuan (26,5 Milliarden Euro) geschätzt. Chinesische Zeitungen berichten, dass der endgültige Entwurf für den Tunnelbau im April dem Stadtrat vorgelegt wird. Das Riesen-Projekt ist seit 2009 im Gespräch.

REKORDBRECHER MIT BLITZSCHNELLER TRANSFERZEIT


Der chinesische Unterwassertunnel hätte eine doppelt so große Länge wie die aktuellen Rekordführer. Momentan ist der Seikan-Tunnel in Japan mit 54 Kilometern der längste unterirdische Tunnel der Welt. In Europa führt der Eurotunnel zwischen England und Frankreich den Rekord an, der die britische Insel mit Europa verbindet. Der europäische Unterwassertunnel unter dem Ärmelkanal, der von dem Zugunternehmen Eurostar genutzt wird, misst eine Länge von 50 Kilometern.

Das Vorhaben würde ein hohes Maß an Mobilität schaffen: Der China-Tunnel soll nämlich die Hafenstädte Dalian und Yantai miteinander verbinden, die jeweils im Norden und Süden der chinesischen Provinz Liaoning liegen. Zum aktuellen Zeitpunkt beträgt die Fahrtzeit in der Fähre bis zu sechs Stunden. Die Bahn benötigt für die 1700 lange Strecke momentan sogar bis zu 14 Stunden, inklusive mehrmaligem Umsteigen! Der Reisezug im Tunnel würde für die 123 km lange Strecke, bei einem Durchschnittstempo von 190 Kilometern in der Stunde, nur unschlagbare 40 Minuten benötigen.

ERDBEBENRISIKO SORGT FÜR UNBEHAGEN


Sorgen machen den Planen allerdings die starken Erdbeben, von welchen die chinesische Provinz regelmäßig heimgesucht wird. Der Unterwassertunnel führe durch ein stark erdbebengefährdetes Gebiet. Im Jahr 1976 wurde die Stadt Tangshan weitestgehend von heftigen Erderschütterungen zerstört, die mehr als 242.000 Menschen in den Tod rissen. Der Bau sei daher ein gefährliches Vorhaben, so "China Daily".

Nichtsdestotrotz überwiegen die Vorteile, die sich China von dem Mega-Bau verspricht. Der Tunnel würde den wirtschaftlich zurück liegenden, ärmlichen Nordosten an die wohlhabende Ostküste Chinas anbinden. Vor allem die Nordostprovinz Liaoning erhofft sich von dem Tunnel einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Bohai-Tunnel soll auch einen Zwischenstopp auf der Strand-Insel "Changshan" einlegen, die für ihre Sandstrände bekannt ist. Der Zugservice soll auch hier einen touristischen Aufschwung herbeiführen.

Quellen: Welt, FAZ, Zeit.