Geposted 01.04.2014 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Gesellschaft #Italien

Selfies im Museum - bald legal?

Ein Selfie vor einem antiken Knackarsch aus Marmor ist im Moment eine Rarheit - und deshalb für Touristen, die sich in Italien aufhalten, umso reizvoller. Ähnlich sieht es mit einem

Ein Selfie vor einem antiken Knackarsch aus Marmor ist im Moment eine Rarheit - und deshalb für Touristen, die sich in Italien aufhalten, umso reizvoller. Ähnlich sieht es mit einem Schnappschuss vor der berühmten Laokoon-Statue in den Vatikanischen Museen aus: Von den italienischen Ordnern strikt untersagt und deshalb gefährlich interessant. Bis jetzt.

Ein Selfie mit Laokoon

Die Zeiten haben sich nämlich geändert. Während sich Touristen früher mit ihren klappernden Apparaten beim Fotoknipsen augenblicklich verraten haben, ziehen sie heute schnell ihr Smartphone aus der Hosentasche, tun so als würden sie auf die Uhr sehen und schon ist es passiert: Der schüchterne und nackte Laokoon wurde ein weiteres Mal abgelichtet und sein Foto von dem Möchtegern-Paparazzi stolz auf Facebook präsentiert.

Fotosessions außer Kontrolle

Die italienischen Behörden haben von diesen Aktionen die Schnauze voll. Kontrollierbar seien die Fotosessions ohnehin nicht mehr. Weshalb sie also nicht gleich legalisieren und damit den Reiz des Verbotenen aufheben? Was besucherfreundlich klingt, ist aber nichts anderes als ein Mittel der Selbstvermarktung der Museen. Denn, wer täglich mit noch mehr Selfies vor den Statuen antiker Helden konfrontiert wird, der bekommt auch selbst Lust, sich einen Flug nach Rom zu buchen und sich schwupp die wupp höchstpersönlich auf einem Foto mit den Stars der Antike wiederzufinden.

Quelle: Welt