Geposted 17.05.2014 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Transport #Deutschland

Spart die Bahn am falschen Fleck?

Am Bahnhof in Poing ertönt zurzeit wie an vielen weiteren Stationen eine etwas ungewöhnliche Durchsage der Bahn. Nämlich die, dass sich das Unternehmen zukünftig eine Durchsage sparen

Am Bahnhof in Poing ertönt zurzeit wie an vielen weiteren Stationen eine etwas ungewöhnliche Durchsage der Bahn. Nämlich die, dass sich das Unternehmen zukünftig eine Durchsage sparen will. Ab dem 1. Juni sollen ICEs, die durch den Bahnhof rauschen, nicht mehr über Lautsprecher angekündigt werden. Und das, obwohl der Sog der Züge lebensgefährlich sein kann.

Mit 150 km/h durch den Bahnhof

Bislang hatte die Bahn Wartende an zahlreichen Bahnhöfen vor der drohenden Gefahr gewarnt. Bevor ein ICE mit seinen knapp 150 km/h durch die Station düste, wurden alle Personen dazu aufgefordert, hinter den Sicherheitsstreifen zu treten. Um den Zug herum kann nämlich ein tödlicher Sog entstehen, der zu nah am Gleis stehende Passagiere auf dieses ziehen und in Lebensgefahr bringen kann. Eine Sicherheitsanalyse der Bahn ergab nun, dass diese Durchsagen unnötig seien - und das, obwohl verbeirauschende Züge schon mehrere Passanten am Bahngleis in den Tod gezogen hatten.

Zukünftig spart man sich die Durchsagen

Da die Lautsprecheransagen für die Bahn sehr kostenintensiv sind, möchte sie zukünftig auf diese verzichten. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte jedoch, es handle sich nicht um ein wahlloses Herunterfahren der Sicherheitsmaßnahmen. Stattdessen gebe es für jeden Bahnhof eine eigene Risikobewertung aufgrund deren gehandelt werde, sodass auch zukünftig die Sicherheit angemessen gewährleistet sei.

Quelle: Süddeutsche