Geposted 08.11.2013 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Kultur #Spanien

Stierkampf wird per Gesetz Kulturgut

Die spanischen Stierkämpfe haben eine lange Tradition und werden ebenso lange dafür kritisiert. Das Parlament in Madrid entschied sich am Mittwoch gegen die Kritik vorzugehen und stellte

Die spanischen Stierkämpfe haben eine lange Tradition und werden ebenso lange dafür kritisiert. Das Parlament in Madrid entschied sich am Mittwoch gegen die Kritik vorzugehen und stellte die Tradition unter Schutz. Ein verabschiedetes Gesetz erklärt den Stierkampf als "immaterielles Kulturgut" und erkennt das Event erstmals gesetzlich an. Kritiker ließen verlauten, dass das Gesetz nicht zeitgemäß sei.

FÜR JUNG UND ALT?

Spanien teilt sich somit auf: Die konservative Volkspartei PP stimmte für das Gesetz, die Vereinten Linken IU kritisierten die merheitiche Verasbchiedung und die Enthaltung der Sozialisten PSOE. Obwohl zuvor 600 000 Unterschriften von Spanien zeigten, dass nicht alle an ihrer Tradition hängen, und selbst in Katalonien seit letztem Jahr die Kämpfe vom Regionalparlament verboten sind, konnten sich die Tierschützer nicht durchsetzen. Das Gesetz hebt das Verbot in Katalonien auch nicht auf, da der Stierkampf ausschließlich als Kulturgut definiert wird. Regionen können dieses aber weiterhin illegalisieren.

ODER SCHLEICHENDES ENDE?

Doch die Tierschützer können trotzdem aufatmen: Durch die knappen Kassen und auch fehlendes Interesse sinkt die Zahl der Spektakel, bei dem die Tiere mit einem roten Tuch in Aufregung gebracht und von dem Stierkämpfer erstochen werden. In den letzten fünf Jahren besuchten hauptsächlich ältere Menschen die Kämpfe. Die Besucherzahlen sind damit um fast die Hälfte zurück gegangen. Vielleicht erledigen sich die Events sogar von selbst. Mehr als ein Fünfter der jüngeren Generation haben keinerlei Interesse daran.

Quelle: Die Presse.