Geposted 25.09.2017

#Gesellschaft #Niederlande

Flüchtlinge managen Hotel

Die Zuwanderungswelle die uns seit 2015 erreichte, stellte Europa vor eine harte Probe. Probleme, Diskriminierung und Rassismus waren oftmals das Ergebnis und dominierten monatelang die Schlagzeilen. Selten wird darüber berichtet, was die Geflohenen in ihren "neuen" Ländern alles leisten, dies wollen wir mit diesem Artikel ändern. Wir wollen Ihnen ein Hotel vorstellen, welches ausschließlich von Flüchtlingen betrieben wird und ja das funktioniert wie am Schnürchen.

Neues "Mouvement" in Amsterdam

© Sergey Borisov/123RF

Jährlich strömen tausende Touristen nach Amsterdam, um das Anne-Frank-Haus, die Kanäle und das Rotlichtviertel einmal live zu sehen. Klar, dass man dann viele Hotels und entsprechend viel Personal braucht. Ein ehemaliges Gefängnis wurde nun zum Hotel umgebaut, damit die Besucherkapazitäten der Stadt steigen können. Bewirtet wird das Hotel von syrischen Flüchtlingen, die sich größte Mühe geben, ihre Gäste zufrieden zu stellen. Das Personal ist zum größten Teil 2015 vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen und sieht das Hotel als neue Herausforderung, um sich in Europa zu integrieren. Viele haben in Syrien erfolgreich studiert und standen mit beiden Beinen im Leben, bevor der Krieg ihnen alles nahm und sie zur Flucht zwang. Das Amsterdamer Hotel "Mouvement" bietet ihnen eine Chance sich ein Leben in den Niederlanden aufzubauen, Geld zu verdienen und mit "manpower" die niederländische Gesellschaft von ihren Qualitäten zu überzeugen.

Gegründet wurde das Hotel von einer Flüchtlingsorganisation, welche durch Arbeit die Menschen in die Gesellschaft eingliedern möchte. Für die Verantwortlichen der Organisation ist sicher, dass Beschäftigung der beste Weg sei die Menschen zu integrieren. Zudem herrscht in den Niederlanden ein eklatanter Mangel an Fachkräften in der Hotellerie, sodass das Hotel ebenfalls neuen Nachwuchs für die Branche ausbildet. Ziel ist es das Interesse der jungen Syrer zu wecken und sie in ein freundliches und arbeitsintensives Umfeld zu integrieren. Dabei muss man bedenken, dass viele von ihnen aus Auffanglagern oder ähnlichen prekären Verhältnissen stammen, das Hotel ist der erste sichere Ort seit langem, weshalb er von allen sehr geschätzt wird.

Die Organisation setzt damit ein eindeutiges Zeichen gegen Diskriminierung. Die Flüchtlinge können genauso gut arbeiten wie die Einheimischen und wollen dies sogar, um Geld zur freien Verfügung zu haben, keinesfalls wollen sie eine Last für die Gesellschaft sein. Ein Zeichen, welches mit Sicherheit auch an die Rechtspopulisten geht, die sich mit aller Hartnäckigkeit immer wieder gegen die Flüchtlinge und Integration wettern.