Mallorca führt Touristensteuer ein

Der Startschuss für die neue Abgabe fällt in die kommende Hauptsaison. Alle, die vorhaben, ab dem 1. Juli 2016 ihre Ferien auf Mallorca zu verbringen, müssen künftig draufzahlen.
Die Kosten, die dabei auf die Reisenden zukommen, sind abhängig von der Art der Unterkunft (zwischen 0,25 und 2 Euro pro Nacht) und werden direkt an der Rezeption des jeweiligen Hotels beglichen. In der Nebensaison wird nur die Hälfte berechnet, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sind generell von der Steuer befreit. Auch Gäste der vielen Kreuzfahrtschiffe, die hier anlegen, werden zur Kasse gebeten: ein Tag auf der Insel kostet einen Euro. Wo die Gäste der Riesendampfer bezahlen, steht bisher noch nicht fest.

Ziel der sogenannten Öko-Steuer ist es, den Massentourismus zukünftig umweltfreundlicher zu gestalten. Mit den künftigen Einnahmen soll das historische und kulturelle Erbe der Insel gewahrt und geschützt werden. Gleichzeitig soll außerdem die Infrastruktur ausgebaut und verbessert werden, sodass der Tourismus insgesamt nachhaltiger gestaltet werden kann. Mit den dadurch erwarteten 50-80 Millionen Einnahmen sollen das "Paradies der Insel erhalten werden", so Biel Barceló, der Tourismusminister.

Bereits vor rund 10 Jahren wurde heftig über eine solche Steuer diskutiert und diese sogar kurzzeitig eingeführt. Weil der Widerstand der Hoteliers aber zu groß wurde - sie sahen darin den Hauptgrund, dass viele deutsche Touristen der Insel während dieser Zeit fernblieben.

Aktuell hält sich der Widerstand der Hoteliers in Grenzen, Kritik kommt jetzt allerdings von anderer Seite: Umweltschützern gehen die Maßnahmen nicht weit genug - um die Umwelt langfristig zu schützen, sei eine Begrenzung der Urlauber nötig. Gerade in den Sommermonaten wird die Insel regelrecht von Touristen belagert.

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Quelle: touristik-aktuell.de, spiegel.de