Geposted 25.09.2014 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Transport #Deutschland

Übermüdet am Steuer: Fernbusse in der Kritik

Fernbusse sind günstig und das Streckennetz hat sich innerhalb kurzer Zeit rapide ausgeweitet - für viele Fahrgäste ist es die perfekte Alternative zur oft überteuerten und von Verspätungen

Fernbusse sind günstig und das Streckennetz hat sich innerhalb kurzer Zeit rapide ausgeweitet - für viele Fahrgäste ist es die perfekte Alternative zur oft überteuerten und von Verspätungen und Streiks betroffenen Bahn. Doch wie können Busunternehmen langfristig Fahrten zu Niedrigstpreisen von unter zehn Euro anbieten? Die Vermutung liegt nahe, dass an der Sicherheit gespart wird - wie nun durch die in der "Bild" erschienenen Berichte zweier anonymer Fahrer bestätigt wird.

Unternehmen zahlen Bußgelder für die übermüdeten Busfahrer

Sie bekräftigen, dass der Kundenvorteil der niedrigen Preise die Sicherheit massiv beeinträchtigt. Laut Gesetz sind die Fahrer zwischen zwei ganztätigen Reisen zu einer Ruhepause von elf Stunden verpflichtet, in der Realität sitzen die Fahrer laut den Angaben der beiden Berichtenden jedoch schon nach wenigen Stunden wieder hinter dem Lenkrad. Auch die vorgeschriebenen Pausen von 45 Minuten nach 4,5 Stunden während der Fahrt würden nicht eingehalten, genauso wenig wie der Feierabend nach zehn Stunden Fahrt. Gibt es denn keine Kontrollen? Doch, die gibt es allerdings - doch die Unternehmen wissen das Problem geschickt zu lösen: Sie übernehmen einfach die Kosten für die Bußgelder, die den übermüdeten Fahrern aufgebrummt werden. "Wir werden unter Druck gesetzt. Entweder wir machen mit, oder das war's."

Quelle: Focus