Geposted 05.10.2015

#Natur #Frankreich

Verwüstung und Tote durch Unwetter an der Côte d'Azur

UNWETTER - In Frankreich kam es am Samstagabend an der Côte d'Azur zu einem schweren Unwetter, durch das Überschwemmungen entstanden sind. Durch die Wassermassen starben mindestens 17 Menschen.

Südfrankreich wurde am Samstag von einem schweren Unwetter heimgesucht. Innerhalb drei Stunden fiel bei den starken Regenfällen so viel Wasser, wie es sonst in zwei Monaten der Fall ist. 195 Liter Wasser kamen in Cannes pro Quadratmeter vom Himmel und überschwemmten die Straßen. Der Fluss Brague trat daraufhin über die Ufer und sorgte für noch mehr Wassermassen. Ein Anwohner berichtete: "Das war furchtbar, einfach furchtbar. Da kann man gar nichts mehr zu sagen. Das war die Apokalypse live".

Überschwemmungen und Verwüstungen wirkten sich an verschiedenen Plätzen aus. So starben in der Nacht zum Sonntag in der Stadt Mandelieu-la-Napoule fünf Menschen, als sie in einer Tiefgarage versuchten, ihre Autos in Sicherheit zu bringen. Durch die Wassermassen konnten sie die Türen von innen nicht mehr aufstemmen - die Tiefgarage wurde zur tödlichen Falle. Auch Campingplätze waren von Überschwemmungen betroffen, wie auch 20.000 Haushalte, die zeitweise ohne Strom waren. Autobahnen, Straßen und auch der Zugverkehr mussten gesperrt werden, da für die Autos und Züge aufgrund des Wassers und des Schlamms kein Vorwärtskommen mehr war.

Flüsse traten über die Ufer und sorgten für Überschwemmungen

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Besonders schlimm traf es ein Altenheim in Biot. Die alten Menschen wurden in das Oberschoss gebracht, jedoch glückte es nicht allen. Der Arzt des Altenheims "Le Clos St. Gregoire" schilderte die Situation folgendermaßen: "Drei Bewohner dieser Zimmer sind aufgestanden und haben versucht, sich in Sicherheit zu bringen, und sie sind dabei ertrunken. Andere, die liegengeblieben sind, sind mit ihrem Bettzeug davongeschwemmt worden".

Der französische Präsident François Hollande und der Innenminister Bernard Cazeneuve fuhren in das Unwettergebiet und versprachen schnelle Hilfe. Hollande sagte: "Ich möchte zunächst all den betroffenen Familien Unterstützung zusagen, die heute trauern. Ich danke allen Hilfskräften und den Behörden. Der Staat wird helfen". So soll das Gebiet zu einem Naturkatastrophen-Gebiet erklärt werden, damit Hilfsgelder schneller und leichter ankommen. Zudem warnte Hollande, dass das Unwetter noch nicht ausgestanden sei. Regenfälle könnten nach wie vor kommen, deshalb rief er zur besonderen Vorsicht und Aufmerksamkeit auf.

Quellen: Tagesschau, Deutsche Welle