Geposted 11.06.2015

#Wirtschaft #Deutschland

Der Poststreik mit unbekanntem Ende weitet sich aus

POSTSTREIK - Seit Montag streiken die Beschäftigen der Deutschen Post, nachdem die Gewerkschaft Verdi zu unbefristeten Streiks aufgerufen hat. Der Streik wird nun schrittweise auf weitere deutsche Bundesländer ausgeweitet, mit der Folge, dass viele Briefe bei der Post liegen bleiben. Verdi fordert von der Deutschen Post, alle Beschäftigen nach dem Haustarif zu bezahlen.

Am Montag, den 08. Juni, begann der Streik in den Briefverteilzentralen der Deutschen Post. Doch die Gewerkschaft Verdi hat den Post Streik bereits massiv ausgeweitet, um den Druck auf die Deutsche Post zu erhöhen. Nun beteiligen sich auch immer mehr Briefträger an dem Streik. Vorerst blieb zudem der Norden Deutschlands unberührt von dem Ausstand. Am Mittwoch rief Verdi allerdings in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 750 Zusteller zur unbefristeten Arbeitsniederlegung auf. Verdi lässt offen, wann die Mitarbeiter wieder ihre Arbeit aufnehmen. Beschränkte sich der Streik anfangs auf die Verteilzentralen, wurden nun auch Briefträger und Paketboten schrittweise eingebunden. Die Zahl der nicht zugestellten Briefe schießt in die Höhe.

Bislang sollen sich rund 14.500 Postmitarbeiter, darunter 6.500 Zusteller, an dem Ausstand beteiligt haben. Dennoch hieß es seitens der Deutschen Post, dass trotz des Streiks 88 Prozent der Briefsendungen und 98 Prozent aller Pakete pünktlich zugestellt werden sollen.

Allein am Dienstag sollen 8.000 Beschäftige gestreikt haben, wodurch rund sieben Millionen Briefsendungen oder elf Prozent aller zugestellten Briefe nicht weitergesandt wurden, so die Angaben der Post.

Ausweitung des unbefristeten Poststreiks auf bundesweite Ebene

© dpa-avis

Nach aktuellen Angaben der Deutschen Post, kommt es vor allem zu Verzögerungen bei den Briefsendungen. Paketsendungen bleiben relativ unberührt von dem Ausstand der Postler, obwohl am Mittwochmorgen sowohl Brief- als auch Paketzusteller in den Streik getreten sind. Besonders in den Regionen Berlin, Nürnberg/Erlangen sowie Hamburg kann es zu Verzögerungen in der Zustellung von Briefen und Paketen kommen. Damit Sie die neuesten Informationen zur aktuellen Streiklage erhalten, klicken Sie bitte auf diesen Link.

Grund für den Tarifstreik ist die Gründung von 49 regionalen Paketgesellschaften. In den Unternehmen arbeiten 6.000 Paketboten, die nicht nach den höheren Haustarifen der Post bezahlt, sondern nach den niedrigeren Tarifen der Logistikbranche bezahlt werden. Verdi will eine einheitliche Bezahlung für die Paketboten und Verteiler unter dem Dach der Post erreichen. In den letzten Wochen war der Tarifstreit zwischen dem Postmanagement und Verdi weiter eskaliert. "In den betroffenen Zustellgebieten werden solange keine Briefe und Pakete ausgeliefert, bis sich die Deutsche Post AG mit Verdi einigt", so der Verdi-Landesfachbereichsleiter Postdienste Nord/Hamburg, Lars-Uwe Rieck.

Quellen: n-tv, Tagesschau, Deutsche Post Webseite