Geposted 08.02.2013 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Sicherheit #Tunesien

Warnung vor Reisen nach Tunesien

Anlässlich der eskalierenden Lage nach der Ermordung eines Oppositionspolitikers, rät das Auswärtige Amt eindringlich davon ab in nächster Zeit Reisen nach Tunesien zu unternehmen.


Anlässlich der eskalierenden Lage nach der Ermordung eines Oppositionspolitikers, rät das Auswärtige Amt eindringlich davon ab in nächster Zeit Reisen nach Tunesien zu unternehmen. Nachdem von der Opposition angekündigten landesweiten Generalstreik am gestrigen Freitag, ist mit weiteren Demonstrationen zu rechnen, die sich zu verschärfen drohen.

Reisende müssen sich auf Komplikationen im öffentlichen Leben gefasst machen, da Banken, Behörden und Geschäfte möglicherweise geschlossen bleiben und es zu Engpässen im Nahverkehr kommen kann. Aufgrund einer erhöhten Anschlagsgefahr wird ausdrücklich empfohlen, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen fern zu halten und die Berichterstattung über die aktuelle Sicherheitslage aufmerksam durch die lokalen Medien zu verfolgen. Vor Aufenthalten im südlichen Teil des Landes rät das Auswärtige Amt dringend ab, da dort mit sehr hohen Anschlags- und Entführungsrisiken zu rechnen ist. Besonders betroffen sind die bei westlichen Touristen beliebten Urlaubsziele sowie Sport- und Kulturevents wie Wüstenrallyes oder Musikfestivals.

Am 06.02.2013 wurde der Oppositionsführer und führender Regierungskritiker Chokri Belaid ermordet. Die Familie des Ermordeten, der für eine Trennung von Staat und Religion auftrat, machte die islamistische Regierungspartei Ennahda für den Anschlag verantwortlich. Ministerpräsident Hamadi Jebali verurteilte das Attentat, seine Partei distanzierte sich von dem Anschlag. Nichtsdestotrotz kündigte er die Auflösung der Regierung an, nachdem es am Mittwoch zu wütenden Protesten gekommen war. Sie soll von einer parteiunabhängigen Regierung bis zu den regulären Wahlen im Sommer ersetzt werden.

Quellen: Auswärtiges Amt, ntv