In Vorbereitung auf die Olympischen Spiele hat Rio de Janeiro ein neues Förderprogramm auf die Beine gestellt, das wohl für reichlich Diskussionsstoff sorgen wird: geführte Touren durch die berüchtigten Favelas sollen das Image der Stadt verbessern. Wenn es nach Präsident Lulu de Silva geht, sollen Besucher hier zukünftig erleben, dass die Bewohner der Slums zwar verarmt seien, aber trotzdem normale Menschen sind.

Einheimische Guides, die teilweise auch aus den Gegenden selbst stammen, führen ab Anfang September Interessierte durch die Favela Santa Marta, das erste Viertel, in dem das Projekt umgesetzt wird. Auf dem Programm stehen 30 Attraktionen, darunter eine Samba-Schule, Werke einheimischer Künstler, ein Aussichtspunkt über Rio und der Ort, an dem Michael Jackson sein Video zu "They don't care about us" drehte.

Eine Ausweitung des Projekts auf andere arme Gemeinden rund um die Stadt und ganz Brasilien ist in Planung. Klingt nach Abenteuer − aber Vorsicht : vor Alleingängen wird immer noch gewarnt!