Zu besichtigen gibt es in Amsterdam nichts weniger als den ganzen Grachtengürtel, den die UNESCO 2010 ins Weltkulturerbe aufgenommen haben. Der Grachtengürtel ist im 17. Jahrhundert auf Initiative des Amsterdamer Bürgermeisters entstanden, da Bevölkerungswachstum, besonderes Wirtschafts- wachstum und europäische Vormachtstellung Platzprobleme verursachten. Das südlich vom Hafen gelegene Sumpfgebiet wurde daher durch den heute unter Welterbe stehenden halbkreisförmigen Grachtengürtel urbar gemacht. Die Grachten dienten zum innerstädtischen Warenverkehr. Positiver Nebeneffekt - die Grachten eigneten sich prima zur Verteidigung der Stadt; negativer Nebeneffekt, die Grachten wurden als Kloake benutzt und mussten daher zur Eindämmung der Verschmutzung und des Gestankes diverse Seitenarme stillgelegt werden und zusätzliche Wasseraustauschschleusen eingebaut werden.
Neben den Hauptgrachten sollen 160 Quergrachten bestehen, überspannt von insgesamt 1.300 Brücken. Kein Wunder wird Amsterdam auch als das Venedig des Nordens bezeichnet. Und weshalb werden die Grachten ausnahmslos von Ulmen gesäumt? − Richtig, da deren Wurzeln nur in die Tiefe wachsen und daher die Seitenwände der Grachten nicht durchdringen.