Am Ende des 18. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Grossbritannien verhängte Todesstrafen in Zwangsumsiedelung in die britische Kolonie Australien verwandelt. Die etwa 134.000 Gefangenen wurden in Strafkolonien untergebracht, wo sie durch den Bau von Häusern, Häfen, Infrastruktur und Bergwerken zum Aufbau der Kolonie halfen. Der Aufbauhilfe entsprechend sind die Strafkolonien über ganz Australien verteilt, beginnend bei den Norfolkinsel im Nordosten, Tasmanien im Süden und Perth im Westen. Die Strafkolonien sind Zeitzeugen der Vertreibung der Aborigines, der unmenschlichen Überfahrtsverhältnisse der Gefangenen durch Private Schiffsunternehmer und der europäischen Besiedelung des Kontinents an sich.
Rund um Sidney befinden sich drei UNESCO Strafkolonien (Cockatoo Island, Paramatta Park, Hyde Park) und auf Tasmanien befinden sich vier UNESCO Strafkolonien. Total elf Kolonien wurden unter Welterbe gestellt, wobei diejenige von Norfolk die ursprünglichen Verhältnisse am besten wiedergibt.
Australien hat eben nicht nur das Opernhaus und die Region der blauen Berge zu bieten − beides weitere UNESCO Welterbe − sondern auch historische Gebäude, die die Leiden der Besiedelung aufzeigen.