Blaues Wasser, rote Felsen, bunte Korallenriffe und eine vielfältige Unterwasserwelt unter der strahlenden Sonne Ägyptens. Dahab ist ein hübscher Ort abseits des Massentourismus und ein beliebter Taucherspot. Doch unter dem glänzenden Wasser des Roten Meers lauert der Tod. Ein dunkles, tiefes Loch öffnet sich nahe der Küste. Schlechte Sicht, unerwartete Strömungen und eine düstere Unterwasserhöhle warten hier auf die Taucher. Sie kommen nach Dahab um durch das Blue Hole hindurch ins offene Meer zu tauchen. Die einen finden den ultimativen Kick, die anderen - das Verderben.

Die Anzahl der Opfer ist nicht genau bekannt. Laut der ägyptischen Regierung wurden um die 40 Leichen aus dem Blue Hole geborgen. Einwohner und Taucher aus der Gegend sprechen von mehr als 150 Toten in den letzten 15 Jahren. Tauchen in das Blue Hole ist gefährlich, das ist bekannt. In einer Tiefe von 55 Metern haben Taucher ohne spezielle Ausrüstung und Ausbildung nichts zu suchen. Sie kommen trotzdem, oft falsch instruiert von schlechten Taucherschulen und viele von ihnen sterben nur wegen der Unerfahrenheit oder dem falschen Equipment. So zum Beispiel der 22 jährige Russe Yurij Liski, der mit zu viel Ausrüstung in das Blue Hole tauchte und nie wieder zurück kam. Mit seiner Unterwasserkamera filmte er seinen eigenen Tod. Doch nicht nur unerfahrene Taucher laufen Gefahr zu Opfern des blauen Abgrunds zu werden. Regelmäßig sind es gerade Tauchlehrer und erfahrene Taucher mit langjähriger Erfahrung, die sich überschätzen und in der trüben Tiefe ihr Leben lassen.

Trotz der vielen Todesopfer, oder gerade wegen ihnen, scheint das Blue Hole immer mehr Todesmutige zu faszinieren. Es gilt als der bekannteste Taucherort im Roten Meer und fasziniert ununterbrochen Fans des risikoreichen Unterwassersports.