In "Der Zauberer von Oz" hat die kleine Dorothy Glück: der Tornado, der ihr Haus erwischt, bringt es mehr oder weniger unbeschadet in ein Zauberland. In der Realität ergeht es Häusern und Menschen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen aber ganz anders. Bis zu 100 km/h schnell werden die riesigen Stürme, bis zu 1000 davon verwüsten jährlich den mittleren Westen der USA. Häuser, Autos, Menschen - das alles sind Sandkörner im Vergleich zu den mächtigen Luftströmen. Jahr für Jahr sorgt das Naturphänomen für Tod und Zerstörung.

Doch nicht alle suchen die sichere Zuflucht in einem Sturmkeller. "Storm Chaser" ist nur einer der Namen, hinter denen sich die tollkühnen Tornadojäger verbergen. Sie informieren sich ausführlich über die Wetterlagen in verschiedenen Gebieten der so genannten "Tornado-Alley" und eilen möglichen Tornadobildungen mit ihren modern ausgestatteten Minibussen hinterher.

Seit dem Film "Twister" wurde die Tornado-Jagd auch dem normalen Bürger bekannt und entwickelt sich immer mehr zu einem touristischen Kassenschlager. Schon lange sind es nicht mehr die Wetterprofis, die die Tornado Jäger auf ihren teils mehrtägigen Touren begleiten, sondern ganz "normale" Risikofreudige, die sich auf die Jagd nach den Naturgewalten begeben. Ein Dutzend Veranstalter bietet solche Tornado-Touren an. Die Begleitung von professionellen Wetter-Experten ist wichtig. Reisende, die auf eigene Faust den Nervenkitzel suchen, begeben sich in tödliche Gefahr.