Glühend heiße Lava brodelt bedrohlich in der Tiefe, Aschewolken steigen hinauf, der Gestank von Schwefel liegt in der Luft... die Hölle? Nein. Vielmehr sieht so das neue Trendreiseziel von Abenteuerurlaubern aus, von denen Jahr für Jahr immer mehr in das Gebiet um die aktiven Vulkane auf Kamtschatka strömen.

Will man in Russland jemanden zum Teufel schicken, schickt man ihn nach Kamtschatka. Schneebedeckter Lavaboden, beißende Kälte, von Bären beherrschte Wälder und rund 30 aktive Vulkane. Klingt das nicht nach einem Traumurlaub? Für viele offenbar schon, denn der Vulkan-Tourismus läuft so gut, dass lokale Reiseveranstalter die Errichtung eines Zeltplatzes in unmittelbarer Nähe zum ununterbrochen pochendem Vulkan Tobaltschik planen.

Urlaubsfotos am Krater eines aktiven Vulkans sind jedoch nicht nur wegen der Ausbruchsgefahr, der Lavafontänen und der rausfliegenden Steinbrocken gefährlich. Die Asche und das aus dem Vulkankrater ausströmende Gas sind für alle Lebewesen hoch gefährlich - für Allergiker und Asthmatiker gar tödlich.

Vulkane sind nicht die einzige Bedrohung auf Kamtschatka. Die fernöstliche Halbinsel gilt auch wegen anderer natürlicher Gefahren als ein wenig freundlicher Ort. Erst in April 2010 verloren 10 deutsche und russische Wintersportler hier durch eine riesige Lawine ihr Leben. Andere Touristen sterben regelmäßig bei unvorsichtigen Waldspaziergängen durch die Klauen von Braunbären.