Eines vorweg: Den eigentlichen Namen des Kir-Erfinders können wir Ihnen nicht liefern. Zwar handelt es sich bei "Kir" um einen Familiennamen, doch Félix-Adrien Kir kann wohl eher als Mäzen des, aus dem französischen Burgund kommenden, Kultgetränks bezeichnet werden.

Félix-Adrien Kir wurde 1931 in Dijon, Hauptstadt der Region, zum Domherrn ernannt. Er ist nicht etwa Namensgeber des Cocktails, weil er den Messbecher damit füllte, sondern vielmehr, da er im Zuge seiner zweiten Karriere als Bürgermeister von Dijon, den Kir zu jeder Gelegenheit reichte. Sobald es einen Empfang im Rathaus gab, wurde Bourgogne Aligoté, der klassische Weißwein aus Burgund, mit etwas Crème de Cassis, einem Likör aus schwarzen Johannisbeeren, ausgeschenkt.

Neben Wein und Beeren hat die idyllische Region auch noch andere kulinarische Köstlichkeiten zu bieten. Beispielsweise steuert sie mit Gerichten wie "escargots"(Schnecken) und "boeuf bourguignon" (Burgunder-Rindfleisch) viel zur klassischen französischen Küche bei.

Nirgendwo sonst im Hexagon gibt es auch mehr alte romanische Klöster, die nach der Französischen Revolution aufgeteilt wurden und mittlerweile kleine, meist familiengeführte Weingüter sind. Die besten finden Sie entlang der 60km langen "Route des Grands Crus", einer Ausflugsstraße, die von Dijon nach Santenay führt.

Zurück zu unserem Getränk: Zu Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte man dem Kir die Krone auf. Die Frage, wer auf die Idee kam, den Burgunder Wein durch Champagner zu ersetzen, bleibt bis heute ungeklärt. Fakt ist jedoch, dass sich zu dieser Zeit der Cocktail außerhalb des Landes verbreitete. Vor allem die Schickeria war ein dankbarer Abnehmer des Getränks, was wiederum erklärt, weshalb eine in der Münchner High-Society spielende Fernsehserie in dieser Zeit nach ihm benannt wurde.

Der beliebte Aperitif lässt sich ganz leicht herstellen: 1cl Crème de Cassis in ein Glas geben und mit 10cl trockenem Weißwein bzw. Champagner für einen Kir Royal, aufgießen.

Unklar ist, ob sich die beiden Bestandteile vollkommen vereinen sollen oder ob der Cassis mittels vorsichtigen Auffüllens nicht doch überwiegend am Glasboden haften sollte, sodass der Cocktail mit jedem Schluck ein bisschen süßer wird.