Die ewige Hauptstadt der Zaren versetzt jeden Besucher unweigerlich in Staunen. Das ehemalige Leningrad ist eine prachtvolle Kunststadt, die an den Kanälen der Newa erbaut wurde. Für Kunstliebhaber ist ein Besuch der Eremitage, einem der berühmtesten Museen der Welt ein absolutes Muss. Nicht minder sehenswert sind jedoch auch das Puschkin-Museen, das Dostojewski-Museum und das Russische Museum. Ein Traum sind die Weißen Nächte im Juni, wenn Opern und Ballettaufführungen im Licht der Mitternachtssonne stattfinden. Der wundervolle Newski-Prospekt, die wichtigste Verkehrsader der Stadt, erstreckt sich über 4,5 km vom Winterpalast (bis 1917 der Wohnsitz der Zarenfamilien) bis zum Alexander-Newski-Kloster. Die belebte Einkaufsstraße ist bei Touristen die beliebteste Flaniermeile, wo sich Museen, Kunstgalerien, Theater, Kinos, Geschäfte, Paläste und Kirchen aneinanderreihen. Aufgrund des außergewöhnlichen architektonischen, religiösen und literarischen Erbes gilt St. Petersburg als eine der schönsten Städte der Welt. Von Sankt Petersburg bis Moskau werden Kreuzfahrten auf der Wolga angeboten. Die Region Karelien, die sich vom Ladogasee bis zum Polarkreis und von der finnischen Grenze bis zum Weißen Meer hin erstreckt, eignet sich ideal für Ausflüge in die russische Naturlandschaft mit ihren Seen und tiefen Wäldern.
Ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Souvenirjäger findet man natürlich Wodka, Kaviar in Dosen (beachten Sie unbedingt die richtige Lagerung), Matroschkas (russische Puppen), Chapkas (Pelzmützen) und für alle Hobby-Sammler Abzeichen und Medaillen mit dem Konterfei Lenins, wahlweise mit rotem Stern oder mit Hammer und Sichel. Im Bereich Luxusgüter, Kleidung, Alkohol, Zigaretten und Parfum werden die örtlichen Märkte mit Piraterie-Produkten regelrecht überschwemmt, so dass die Preise verschiedentlich verdächtig niedrig sind. Traditionelles Kunsthandwerk (Kästchen aus lackiertem Holz, kleine Porzellanfiguren, Halsketten aus Bernstein, bestickte Tücher, Samoware, kaukasische Teppiche, Ikonen) und Pelze (Fuchs, Nerz) sind sichere Anlagewerte, aber die Ausfuhr von Antiquitäten ist strengstens verboten. Die meisten Geschäfte sind von montags bis samstags von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet, manchmal mit einer Unterbrechung während der Mittagszeit. Einige Lebensmittelgeschäfte haben täglich (auch sonntags) rund um die Uhr geöffnet. Gostiny Dvor, das berühmteste Kaufhaus der Stadt, sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Das Frühstück ist im Allgemeinen sehr deftig (Käse und Wurstwaren). Mittagessen und Abendessen beginnen traditionell mit ?Borschtsch? oder ?Schtschi? (zwei der bekanntesten Gemüsesuppen) und ?Zakuskis? (verschiedene Vorspeisen) wie kalter Braten, Würstchen, gepökelter oder geräucherter Fisch (Hering, Lachs, Stör, Sprotten). Dazu werden verschiedene Salate mit Tomaten, Gurken und mariniertes und mit Kräutern verfeinertes Gemüse gereicht. Die Hauptgerichte bestehen aus gebratenem oder gegrilltem Fleisch, Fleischklößchen, Fisch oder gewürztem Hähnchen mit Reis, Kartoffeln, Kohl, Buchweizen und Pelmeni (Ravioli mit Crème fraîche). Zu den bekanntesten Speisen gehören ?Schproti? (in Öl eingelegte, geräucherte Sprotten), ?Soljanka? (eine säuerlich-scharfe Krautsuppe), ?Schaschlik? (kaukasische Fleischspieße), ?Piroschki? (gefüllte, herzhafte oder süße Krapfen). Der berühmte schwarze Kaviar (Beluga, Ossietra oder Sevruga) wird in Kombination mit Blinis gegessen, dazu trinkt man Wodka. Wie Sie sehen, ist die russische Küche sehr abwechslungsreich, wovon beispielsweise die große Vielfalt unterschiedlicher Suppen, die unendlich vielen Varianten an eingelegtem Gemüse, Pilzen und Waldobst und nicht zuletzt die zahlreichen Spezialitäten aus den ehemaligen östlichen und westlichen Provinzen des Russischen Reiches zeugen.
Seit dem Zusammensturz der Sowjetunion sahen die Russen die radikale Unwandlung ihres Lebensstils. Sie haben die Vorteile eines beschützenden Landes verloren, um die freie Meinungsäußerung zu entdecken sowie die Möglichkeit, frei ins Ausland zu gehen, Schauspiele, gefüllte Läden, aber auch Straßendemonstrationen, Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Inflation, Millionäre und Bettler, Kasinos und Suppen. Viele fühlen sich zerrissen zwischen dem Reiz des Westens und dem Wunsch, mit alten slawischen Werten wieder anzuknüpfen, sie sind konfrontiert mit einer abrutschenden Gesellschaft und äußern ihre Enttäuschung angesichts der brutalen Einführung eines wilden Liberalismus. Aber in einem Land am Rande des Chaos haben sie auch Unternehmungsgeist und Autonomie wiedergefunden, die man ihnen entzogen hatte. Trotzdem darf die Lockerung der Sitten in der post-sowjetischen Gesellschaft nicht naiv machen. Die Schönen der Nacht, die in Hotels, Bars und Diskotheken herumstreichen, um den Geschäftsmann oder den Touristen in ein Liebesübel zu verführen, werden Ihrem Charme nicht ohne merkantile Hintergedanken unterliegen. Die Verfolgung des Dollarkurses ist zu einem Nationalsport geworden, und die Parallelwirtschaft explodiert. Aber dieses verwirrende System, die kleinen Handel, der Anstieg des Individualismus, und die Suche nach persönlicher Bereicherung haben es nicht geschafft zu verändern, was sich ?die russische Seele? nennt. Zugleich leidenschaftlich und resigniert, zart und wild, fähig, das Schlimmste zu ertragen und Berge zu besiegen und vor allem von einer Großzügigkeit ohne Vergleich. Wenn man von Privatpersonen zum Abendessen eingeladen wird, empfiehlt es sich, sich elegant zu kleiden und den Gastgebern ein Geschenk mitzubringen (Wein, Blumen, Schokoladen). Im Allgemeinen zieht man seine Schuhe am Eingang aus, um Hausschuhe anzuziehen. Die Mahlzeit besteht aus mehrfachen Reden und Trinksprüchen à la Wodka, die genauso viele Gelegenheiten darstellen, den Ellbogen auf die französisch-russischen Freundschaft zu erheben. Schließlich gewinnt die Tradition der Datchas, Häuschen auf dem Land, wieder an großer Beliebtheit. Eine adrette Isba aus Holz, die von einem winzigen Kleingarten umgeben ist, wo vier Blumen und drei Kartoffeln wachsen, ist die Inkarnation des Glücks für den russischen Stadtbewohner.
Für Individualreisende, die kein Russisch sprechen und das kyrillische Alphabet nicht beherrschen, kann es hilfreich sein, sich von einem Führer bzw. Dolmetscher begleiten zu lassen. Sie brauchen sich dafür in der Regel nur an ein Reisebüro oder die Rezeption Ihres Hotels wenden. Ansonsten hat es sich bewährt, die Adresse des Hotels oder des Ziels aufzuschreiben und sie dem Taxifahrer zu zeigen. Die Russen schenken selbst gerne und lassen sich auch gerne beschenken ... Also packen Sie ruhig einige Souvenirs von zu Hause ein. Raucher müssen sich nicht im Duty-Free-Shop eindecken: Zigaretten werden vor Ort zu unschlagbar günstigen Preisen verkauft. In den Geschäften für Kunsthandwerk ist Handeln oft unerlässlich. Hinweis: Zählen Sie im Bus auf jeden Fall das Wechselgeld nach. Bei Touristen wird gerne noch ein kleiner ?Aufschlag? unbemerkt hinzu gerechnet.