Alcalá de Henares wurde 1998 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die Geburtsstadt Cervantes' liegt nur 26 km östlich von Madrid und ist für ihre bemerkenswerte Universität berühmt, die 1499 vom Kardinal Cisneros gegründet wurde. Es handelt sich um den weltweit ersten Ort, der als Universitätsstadt geplant wurde. Viele große Persönlichkeiten des ?Siglo de Oro?, des Goldenen Zeitalters Spaniens, haben hier studiert: Lope de Vega ebenso wie Ignacio de Loyola, der Begründer des Jesuitenordens. Die Besichtigung der Universität mit ihrer zauberhaften Renaissancefassade aus dem 16. Jahrhundert ist ungemein beeindruckend, nicht zuletzt aufgrund der unzähligen Anekdoten, die sich um die Institution ranken. Die Führung wird stets von einem Studenten oder einer Studentin durchgeführt, und zwar auf hervorragende Weise. Die Kapelle San Ildefonso wurde 1510 fertiggestellt und besitzt eine zauberhafte Kassettendecke im Mudéjarstil, kombiniert mit Renaissance-Stuck, das Ganze von einem franziskanischen Mauerband umgeben; sie beherbergt das Marmor-Kenotaph des Gründers der Universität, Kardinal Cisneros, der in dieser meisterlichen Kathedrale beerdigt ist. Der große Hörsaal ist mit Zierleisten aus Gips und einer Kassettendecke im Mudéjarstil geschmückt. Hier findet alljährlich die feierliche Übergabe des Literaturpreises ?Premio Miguel de Cervantes? statt. Trotz der Nähe zur Haupstadt Madrid wird Alcalá de Henares von erstaunlich wenigen Touristen besucht.