Nun wird die Insel der Gewürze ihrem Ruf gerecht. Wir lassen die Küsten und ihre klaren Strände hinter uns, um zwischen Regenwald und Korallenriffen ins Innere der Welt Sansibars vorzudringen. Dort sind die Landschaften von sogenannten "Gewürzfarmen" (engl. "spice farm") geprägt. Sie bestehen aus wahrhaftigen natürlichen Laboren, in denen die verschiedensten Gewürzsorten angebaut werden. Diese Gewürzfarmen sind eine Attraktion für viele Touristen. Dort, zwischen Pflanzen und Blumen, Samen und Nelken, werden natürliche Produkte geschaffen, die sich sowohl in der Küche, als auch in der Medizin und sogar in der Kosmetik anwenden lassen. Besonders im Hinblick auf den derzeitigen Bio-Trend kann man Sansibar als Inspirationsquelle für Europa sehen. Schon seit langer Zeit benutzen die Frauen dort nach natürlichem und preiswertem Rezept natürliche Produkte für ihre Schönheit. So verwenden sie beispielsweise den "tree lipstick" (Lippenstift vom Baum). Hierbei werden beim Öffnen einer kleinen Frucht Samen enthüllt, die, einmal zerdrückt, ein deckendes Puder hergeben. Es ist von lebendigem Rot, ideal für einen natürlichen Lippenton. Neben Aloe Vera, deren Öl zu einer schönen Haut verhilft (was bis jetzt nichts neues ist), findet man hier ein Gewürz, das in Europa eher für seine kulinarische Nützlichkeit statt für die kosmetische bekannt ist: die Muskatnuss. Die "Kungu manga", wie sie auf Swahili heißt, ist nämlich von rosafarbenen Fäden überzogen. Diese werden von der Nuss abgezogen, bevor mit ihrem Kern Gerichte verfeinert werden können. Die Fäden werden zerdrückt und mit Kokosnussöl zu einer reichhaltigen Creme vermischt, die ein Wundermittel für außergewöhnlich weiche Haut zu sein scheint.