Geposted 24.05.2017

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EU-Bericht zur Wasserqualität veröffentlicht

Der Sommer kommt und mit ihm auch die Badesaison. Der jährliche Bericht der Europäischen Umweltagentur EEA zur Qualität der Badegewässer soll Hinweise darauf geben, wo es sich 2017 am besten baden lässt.

In Deutschland kann man fast überall unbesorgt baden

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Damit das Baden uns auch in diesem Sommer Erholung und keine Bauchschmerzen oder Schlimmeres beschert, werden immer wieder Proben an öffentlichen Badegewässern wie Seen oder Stränden genommen, um zu prüfen ob sie den europäischen Mindeststandards genügen. Die Untersuchungen werden von den Behörden der einzelnen Länder selbst durchgeführt und in einem jährlichen EU-Bericht zusammengefasst. Geachtet wird dabei vor allem auf E.coli-Bakterien und Darm-Enterokokken. Wie sauber die Gewässer in Bezug auf Müllentsorgung oder allgemeines Umweltbewusstsein sind, ist kein Kriterium.

Die Europäische Umweltagentur verzeichnet dabei eine insgesamt positive Entwicklung: Von den mehr als 21 000 getesteten Gewässern wurde in diesem Jahr bei 85 Prozent eine "ausgezeichnete" Wasserqualität nachgewiesen - im Jahr 2011 waren es nur 78 Prozent. Über 96 Prozent erfüllten immerhin die Minimalanforderungen.

Besonders die deutschen Ergebnisse sind vielversprechend. Fast in allen Flüssen, Seen und an den Küsten kann man unbesorgt baden - nur fünf der 2292 untersuchten Gewässer waren dem EU-Bericht zufolge im vergangenen Jahr "mangelhaft". Es handelt sich dabei um zwei Badeplätze am See Dümmer (im niedersächsischen Lembruch) sowie um zwei Orte in Baden-Württemberg (den Finsterroter See in Wüstenrot und die Kocherbadebucht in Künzelsau). In Mecklenburg-Vorpommern ist eine Stelle in Tremt (Gemeinde Sundhagen) zwischen Stralsund und Greifswald betroffen.

Im Ausland wiesen alle überprüften Badegewässer in Estland, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Rumänien, Slowenien und Zypern mindestens eine ausreichende Qualität auf. Den höchsten Anteil an Badeorten mit mangelhafter Qualität verzeichneten Irland, Großbritannien und die Slowakei. Ebenfalls aufpassen sollte man in Italien, wo 22 Badegewässer von bislang ausreichender oder besserer Qualität nun "mangelhaft" getestet wurden. Auch in Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark sank die Qualität von mehr als fünf Badegewässern von mindestens "ausreichend" auf "mangelhaft".

Laut der EEA gibt es in Bezug auf die mangelhaften Gewässer zunächst nur Empfehlungen. Am besten sollten sie für die jetzige Badesaison gesperrt oder die Besucher zumindest gewarnt werden bis der Grund für die Verunreinigung beseitigt wurde. Dazu gehören zum Beispiel schadhafte Abwassersysteme, aber auch überlaufende Kanäle nach Starkregen. Daher sollte man nach heftigen Regengüssen selbst an Badeplätzen vorsichtig sein, die als bakterienfrei gelten.

Wer sichergehen und sich selbst über die Wasserqualität informieren möchte, findet hier die Ergebnisse der Proben in Deutschland: umweltbundesamt.de/wasserqualitaet-in-badegewaessern