Geposted 16.10.2015

#Umwelt #Brasilien

407.675 Quadratkilometer Regenwald zerstört

AMAZONAS - Von 1988 bis 2014 wurden rund 407.675 km² des Amazonas zerstört. Obwohl der weltweit größte Regenwald in etwa 15-20-mal so groß ist wie Deutschland, schadet jede Art der Waldrodung der Natur und dem Klima der Welt.

12- bis 14-mal nebeneinander die Strecke von München bis nach Hamburg - so lang ist der größte zusammenhängende Regenwald der Welt. Der Amazonas bedeckt damit fast zwei Drittel des gesamten Kontinents Südamerika. Auf fünf Millionen km² Fläche Land gibt es kaum Häuser, Fabriken oder Straßen.

Nach neusten Angaben der brasilianischen Weltraumbehörde INPA (Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais) wurden in den letzten 26 Jahren etwa 407.675 km² des Amazonas zerstört. Die Gesamtfläche der betroffenen Waldgebiete wurde mithilfe von Satelliten gemessen und die Daten des sogenannten PRODES-System anschließend von der INPA ausgewertet. Für fast 90 Prozent der Regenwaldrodung ist die weltweit agierende Holzmafia verantwortlich.

Affen-Baby verlor seinen Lebensraum sowie seine Familie

©Abenteuer Regenwald

Die Folgen der Zerstörung sind gravierend: In den Wäldern leben Millionen von Tier- und Pflanzenarten, deren Lebensräume zerstört werden. Jeden Tag sterben mehr als 100 Arten für immer aus. Darunter können auch Pflanzen mit noch nicht erforschten Heilstoffen ausgerottet werden. Ureinwohner bewohnen darüber hinaus seit tausenden von Jahren die dortigen Gebiete. Sie werden von ihren Plantagen vertrieben und verlieren dabei ihre Heimat und Nahrungsgrundlage.

Eine andere ernste Auswirkung ist die CO2-Entweichung, die bei der Abholzung der Bäume entsteht. Der Regenwald trägt zur Stabilisierung des Weltklimas bei. Normalerweise entziehen die Wälder und Tiefmoore der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid und geben stattdessen Sauerstoff ab. Etwa zwei Milliarden Tonnen CO2 absorbiert der Amazonas im Jahr.

Werden die Wälder gerodet, steigen große Mengen Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre auf. Die CO2-Schicht wirkt wie das Glasdach eines Treibhauses und trägt damit zur globalen Erderwärmung bei. In Folge dessen steigt der Meeresspiegel, da Eisberge an den Polen der Erde zu schmelzen beginnen. Immer mehr Überschwemmungen, aber auch Dürren beherrschen die Welt.

Schwere Auswirkungen auf das Klima

©Science Magazin

Mit der Zerstörung des Regenwaldes wird der Wasserkreislauf beeinträchtigt. Unter normalen Umständen zirkuliert drei Viertel des Wassers im Regenwald ständig und wird von diesem recycelt. Ein einzelner Baum kann bis zu 1.000 Liter Wasser an einem Tag in Form von Dampf zurück in die Atmosphäre abgeben. Die Konsequenzen der Abholzung eines ganzen Waldes sind immens.

Das Regenwasser versickert einfach im Boden, anstatt in einem Kreislauf wiederverwertet zu werden. Wolken, die neuen bringen, bleiben aus. Neben Dürren und der Austrocknung von Flüssen, können sich sogar ganze Wüsten bilden.

Gestörter Wasserkreislauf

©Science Magazin

Kahle Flächen neu zu bepflanzen ist schwer bis gar nicht möglich: Der Boden verliert durch die Ausrodung schnell an Fruchtbarkeit, denn die nur sehr dünne nährstoffreiche Erdschicht wird durch den starken Tropenregen weggeschwemmt.

Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie auf www.abenteuer-regenwald.de.

Quellen: Abenteuer Regenwald, latina-press