Geposted 27.01.2020

#Kultur #USA

Keine professionellen Fotos mehr im Antelope Canyon erlaubt

Fast jeder Instagram-Nutzer hat vermutlich bereits ein Bild dieses Naturwunders in Arizona auf der Online-Plattform zu Gesicht bekommen. Der Antelope Canyon mit seinen wellenartigen Sandstreifen ist ein begehrtes Fotoobjekt. Seit Ende letzten Jahren dürfen nun allerdings keine professionellen Aufnahmen mehr von diesem beeindruckenden Ort gemacht werden.

© Vichaya Kiatying Angsulee / 123RF

Der Antelope Canyon ist einer der berühmtesten Slot-Canyons der Vereinigten Staaten. Doch was ist ein Slot-Canyon eigentlich? Es handelt sich um durch Wasser- und Winderosion entstandene Felsschluchten, die so eng sind, dass meist nur wenige Menschen gleichzeitig hindurchpassen. Die erodierten Sandsteinschichten, die wie Wellen an den Wänden verlaufen, sind charakteristisch für eine derartige Klamm.

Der fotogene Ort befindet sich im größten Indianerreservat in den USA, der Navajo Nation Reservation, welche von den Staaten Arizona, Utah und New Mexico umgeben ist. Die Erwartungen der Besucher werden bei einem Ausflug mit Sicherheit nicht enttäuscht. Die Landschaft ist typisch für den amerikanischen Südwesten: das Grün ist knapp, die Natur ist rau sowie überwiegend rötlich und der Kontrast mit dem azurblauen Himmel macht den Anblick unvergesslich. Die beste Zeit, um diesen Ort zu entdecken, ist zwischen Ende März und Anfang Oktober, wenn die Lichtstrahlen der Sonne auf spektakuläre Weise in den Canyon fallen.

In letzter Zeit verursachten jedoch zu viele Fotografen ernstzunehmende Menschenmassen, die sich innerhalb der Schluchten ansammelten, was die Navajo-Verwaltung dazu veranlasst hat, professionelle Fototouren vollständig zu verbieten. Auch Stative sind nun im Rahmen des Verbots, das am 20. Dezember letzten Jahres in Kraft trat, nicht mehr erlaubt.

Der Antelope Canyon kann, da er sich auf Navajo-Land befindet, nur mit einer organisierten Führung besichtigt werden. Zu den Angeboten zählten bis zum letzten Jahr auch professionelle Fototouren, die sehr beliebt waren, da im Rahmen dieser, genügend Zeit für perfekte Aufnahmen der Landschaften blieb. Die langen Wartezeiten sorgten jedoch für Unmut bei den Touristen, die sich in Scharen hinter den Fotogruppen gedulden musste. Die Verantwortlichen des Navajo-Nationalparks hoffen, dass das Ende der Fototouren die angespannte Situation bezüglich der langen Schlangen und der überfüllten Touren mildern wird. Rund 4 Millionen Menschen besuchen den Slot-Canyon jedes Jahr.

Die Teilnehmer der normalen Führungen, welche weiterhin angeboten werden, können auch künftig mit ihren Telefonen und Kameras fotografieren. Das Nutzen von Stativen sowie längeres Stehenbleiben ist jedoch grundsätzlich nicht mehr erlaubt. - © Oceanfishing/123RF

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