Beratungsresistente Fluggäste in China

Die Stewardessen verzweifeln, sie kommen in die absurdesten Situationen. Zum Beispiel als ein Passagier nur wenige Sekunden vor der Landung auf die Toilette gehen möchte. Die Frauen weisen ihn in voller Lautstärke in seine Schranken. Zum Glück! Denn nur wenige Augenblicke, nachdem er wieder sitzt, setzt die Maschine auf dem Boden auf.

Solche Vorfälle sind keine Seltenheit! Vor allem auf Inlandsflügen müssen Stewardessen auf solche Situationen gefasst sein. Kurz nach der Landung räumen viele Passagiere schon die Gepäckfächer, obwohl ausdrücklich darum gebeten wird, bis zum Stillstand des Flugzeuges sitzen zu bleiben. "Mitte August verletzten sich 30 Menschen auf einem Inlandsflug mit Hainan Airlines, als starke Turbulenzen im Landeanflug die Maschine auf 4000 Meter Höhe durchschüttelten. Viele Passagiere waren entgegen der Anweisung nicht angeschnallt und wurden aus ihren Sitzen geschleudert", berichtet n-tv.

Eine Sprecherin von Hainan Airlines echauffiert sich darüber, dass das Verständnis der Passagiere bei weitem nicht ausreiche. Viele fühlen sich von den Sicherheitshinweisen nicht einmal angesprochen. Auch dass Telefone ausgeschaltet werden und es bis zum Schluss bleiben sollen, wird häufig ignoriert. So wurde auch ein Mann vom Sicherheitspersonal in Gewahrsam genommen, der sich weigerte, sein Telefon abzuschalten und daraufhin einige Mitarbeiter beschimpfte.

Ein großes Problem ist auch das Rauchen an Bord. Da es strikt untersagt ist, ist die Toilette noch immer ein beliebtes Schlupfloch. Manch einer schmuggelt Streichhölzer im Handgepäck, um auf dem stillen Örtchen seine Gelüste nach Nikotin zu stillen. N-tv berichtet auch: "Bei einer Zwischenlandung eines umgeleiteten Fliegers der Billig-Airline China United Airlines nutzten fünf Gäste die unverhoffte Pause zu einer Zigarette an der offenen Flugzeugtür. Offenbar hatten sie den Piloten zu einem Zugeständnis gedrängt. Entgegen allen Sicherheitsbedenken gestattete der Pilot eine Ausnahme, wohl auch deshalb, weil er sich nicht traute, den resolut auftretenden Männern deren Forderung auszuschlagen. Die Fluglinie untersuchte den Vorfall und zahlte 23 anderen Gästen, die sich beschwert hatten, eine Entschädigung in Höhe von 250 Euro."

Damit den Sicherheitsvorkehrungen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, gilt es, die Passagiere zu sensibilisieren. Durch aufgepeppte Sicherheitsfilme gelingt das: Nun erklären die sieben berühmten Calabash-Brüder, Animationsfiguren aus den 1980er-Jahre, wie man die Schwimmweste anzulegen hat. In der Hoffnung auf vereinfachte Verinnerlichung der Regeln, werden diese auch von kunstvoll geschminkten Charakteren der Peking-Oper präsentiert.

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Quelle: n-tv.de