Geposted 15.02.2013

#Ausgefallenes #Irland

Belfast lockt mit Knastmuseum


Im Januar 2013 wurde das Crumlin Road Gaol Gefängnis in Belfast wieder eröffnet. Doch um in das 1846 errichtete Gefängnis zu kommen, muss man kein Krimineller sein. Umgerechnet neun Euro kostet die pinkfarbene Eintrittskarte, die es heute dem Besucher erlaubt, durch die renovierten Gänge und Zellen des einst so gefürchteten Gefängnisses zu streifen. Hell erleuchtete Gänge, dekorative Geländer und Stahlbögen im Inneren des Museums begeistern heute Architekturliebhaber, doch noch bis vor 20 Jahren waren sie Teil eines düsteren Ortes, der für viele seiner Insassen die Folter, oder gar den Tod bedeutete.

Noch bis 1998 wurden Kämpfer der verfeindeten Untergrundorganisation IRA (Irish Republican Army) und die Paramilitärs, die für die Erhaltung der britischen Herrschaft kämpften, teils ohne Prozess, eingesperrt. Als die beiden Parteien sich mit den Good Friday Agreement darauf einigten die Kampfhandlungen einzustellen verlor das Gefängnis seinen Nutzen.

Zuvor war es über ein Jahrhundert lang ein Ort des Schreckens. Bis 1858 wurden sogar Kinder eingesperrt und durch Birkenstockschläge gefoltert. Vor dem ersten Weltkrieg kamen auch Frauenrechtlerinnen, die das Wahlrecht einforderten, ebenfalls ins "gaol", so der amtliche britische Begriff für das Wort Gefängnis. Für Verstöße gegen die Gefängnisordnung wurden die Gefangenen in die Folterkammer geschickt und bekamen Stockschläge. Auch eine der Hinrichtungskammern von Crumlin Road Gaol kann man heutzutage nicht nur betreten, sondern auch lebend wieder verlassen. Der letzte Gefangene wurde 1961 gehängt, insgesamt wurden hier 17 Männer hingerichtet. Obwohl ihre Leichen anonym neben der Gefängnismauer beerdigt wurden, erinnern heute noch, die von anderen Insassen auf die Mauer geschmierten Zeichen an ihre Gräber.

Quelle: Spiegel


Im Januar 2013 wurde das Crumlin Road Gaol Gefängnis in Belfast wieder eröffnet. Doch um in das 1846 errichtete Gefängnis zu kommen, muss man kein Krimineller sein. Umgerechnet neun Euro kostet die pinkfarbene Eintrittskarte, die es heute dem Besucher erlaubt, durch die renovierten Gänge und Zellen des einst so gefürchteten Gefängnisses zu streifen. Hell erleuchtete Gänge, dekorative Geländer und Stahlbögen im Inneren des Museums begeistern heute Architekturliebhaber, doch noch bis vor 20 Jahren waren sie Teil eines düsteren Ortes, der für viele seiner Insassen die Folter, oder gar den Tod bedeutete.

Noch bis 1998 wurden Kämpfer der verfeindeten Untergrundorganisation IRA (Irish Republican Army) und die Paramilitärs, die für die Erhaltung der britischen Herrschaft kämpften, teils ohne Prozess, eingesperrt. Als die beiden Parteien sich mit den Good Friday Agreement darauf einigten die Kampfhandlungen einzustellen verlor das Gefängnis seinen Nutzen.

Zuvor war es über ein Jahrhundert lang ein Ort des Schreckens. Bis 1858 wurden sogar Kinder eingesperrt und durch Birkenstockschläge gefoltert. Vor dem ersten Weltkrieg kamen auch Frauenrechtlerinnen, die das Wahlrecht einforderten, ebenfalls ins "gaol", so der amtliche britische Begriff für das Wort Gefängnis. Für Verstöße gegen die Gefängnisordnung wurden die Gefangenen in die Folterkammer geschickt und bekamen Stockschläge. Auch eine der Hinrichtungskammern von Crumlin Road Gaol kann man heutzutage nicht nur betreten, sondern auch lebend wieder verlassen. Der letzte Gefangene wurde 1961 gehängt, insgesamt wurden hier 17 Männer hingerichtet. Obwohl ihre Leichen anonym neben der Gefängnismauer beerdigt wurden, erinnern heute noch, die von anderen Insassen auf die Mauer geschmierten Zeichen an ihre Gräber.

Quelle: Spiegel