Geposted 02.04.2015

#Gesellschaft #Österreich

Das Magdas Hotel in Wien wird als Social Business geführt

WELTOFFEN - Das Magdas Hotel in Wien, ist ein Hotel der etwas anderen Art. Es eröffnete im Februar 2015 und wurde durch die Caritas ins Leben gerufen. Es ist das erste sogenannte Social Business Hotel, in den Experten aus der Hotellerie gemeinsam mit Flüchtlingen aus aller Welt zusammenarbeiten. Das Motto des Caritas Hotels ist: stay open-minded (Seien Sie weltoffen)!

Das moderne Caritas Hotel mit 80 Zimmern, Garten, Café, Lounge und Bibliothek ist das erste seiner Art, in dem Flüchtlinge aus aller Welt angestellt sind. Die Caritas, eine Hilfsorganisation der katholischen Kirche, baute das ehemalige Altenheim in Wien zu einem Hotel um und ermöglicht Flüchtlingen an der Seite von Hotelprofis zu arbeiten.

Im Magdas in Wien arbeiten Menschen aus 14 Nationen Seite an Seite, und so ist es kein Wunder, dass insgesamt 23 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Das Projekt kam einerseits zustande, da die Flüchtlinge mangelnde Chancen am österreichischen Arbeitsmarkt hatten; andererseits wurde dadurch eine völlig neue Philosophie eines Hotelunternehmens geschrieben, die für Offenheit und Toleranz plädiert.

Das Magdas Hotel im modernen Stil mit Mitarbeitern aus 14 Nationen

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Die Flüchtlinge aus aller Welt bringen viele unterschiedliche Fähigkeiten und Talente ein, die den Hotelbetrieb voranbringen und das Magdas deutlich von der Konkurrenz am Hotelmarkt hervorhebt. Die mittlerweile 100 Mitarbeiter verleihen dem Hotel einen besonderen Charme. Hier steht der Profit nicht im Vordergrund, vielmehr soll ein Mehrwert an Menschlichkeit und Offenheit entstehen. Auch wenn die Mitarbeiter 23 verschiedene Sprachen sprechen, sind sie ein eingespieltes Team und allesamt haben bewegende Geschichten hinter sich.

Management des Hotels

Der 28-jährige niederländische Manager Sebastiaan de Vos, führte sein erstes Hotel bereits mit 25 Jahren, doch mit dem Magdas Hotel in Wien wird er vor eine völlig neue Aufgabe gestellt. Er fungiert nicht nur als Manager, sondern auch als Motivationstrainer, Inneneinrichter und Sozialarbeiter zugleich. Zudem soll ein Jobcoach den Flüchtlingen zu neuen Selbstbewusstsein verhelfen, das sie auf ihrer Flucht verloren haben: bloß nicht auffallen- dies war der Leitsatz auf der Flucht. Die Mitarbeiter sollen lernen, offen auf die Gäste zuzugehen. Vor äußerte sich dazu folgendermaßen: "Wir möchten unseren Angestellten vermitteln, was es bedeutet, ein Dienstleister zu sein. Ich wünsche mir, dass unsere Gäste ins Hotel kommen, weil der Service stimmt. Nicht nur, weil hier Flüchtlinge arbeiten."

Quelle: Zeit online