Geposted 11.09.2014

#Gesellschaft #Ungarn

Frau stirbt, weil zu dick für den Flieger

Für die schwer übergewichtige Vilma Soltesz endete ein Urlaub in ihrer ungarischen Heimat tödlich. Im September 2012 war sie problemlos mit ihrem Mann von New York nach Budapest geflogen. Für die 56-Jährige hatte das Paar zwei Sitzplätze reserviert. Als sie am 15. Oktober die Reise zurück nach New York antreten wollten, kam es allerdings zu Komplikationen. Da die Rückenlehnen der gebuchten Sitze defekt waren, konnte die 185-Kilo-Frau nicht in ihren Sitz gehoben werden und durfte nicht in der KLM-Maschine mitfliegen.

Flugsitze für Dicke

Eine 185-Kilo-Frau starb, nachdem drei Fluglinien sie nicht mitfliegen ließen. - © EASYVOYAGE

Für die schwer übergewichtige Vilma Soltesz endete ein Urlaub in ihrer ungarischen Heimat tödlich. Im September 2012 war sie problemlos mit ihrem Mann von New York nach Budapest geflogen. Für die 56-Jährige hatte das Paar zwei Sitzplätze reserviert. Als sie am 15. Oktober die Reise zurück nach New York antreten wollten, kam es allerdings zu Komplikationen. Da die Rückenlehnen der gebuchten Sitze defekt waren, konnte die 185-Kilo-Frau nicht in ihren Sitz gehoben werden und durfte nicht in der KLM-Maschine mitfliegen.

Rückflug wird zum zweiten Mal verweigert...

Solteszs gesundheitlicher Zustand hatte sich während ihres Urlaubs in Ungarn verschlechtert, gleich nach ihrer Ankunft in New York wollte sie ihren Arzt aufsuchen. Dennoch bot ihr KLM erst nach 5 Stunden einen Ersatzflug in die USA an, welcher am Folgetag von Prag starten sollte. Nach einer 5-stündigen Fahrt in die tschechische Hauptstadt blieb das Paar erfolglos: Bei ihrer Ankunft stellte Flugpersonal der Delta Airlines fest, dass kein geeigneter Rollstuhl, auf den Soltesz aufgrund ihres amputierten Beines angewiesen war, zur Verfügung stand. Die fettleibige Frau konnte nicht an ihren Sitzplatz befördert werden und durfte erneut nicht mitfliegen.

...und zum dritten Mal

Ein dritter Versuch, diesmal mit der Lufthansa in die Vereinigten Staaten zurückzureisen blieb ebenfalls erfolglos. Das Paar hatte für den 22. Oktober einen Rückflug von Ungarn gebucht. Die Fluglinie wurde von Solteszs Gesundheitszustand informiert und mithilfe von Sanitätern und der Feuerwehr wurde die Übergewichtige an ihren Platz gebracht. Fast hatte es die Frau nach einer 30-minütigen Aktion geschafft, dann machte der Lufthansa-Pilot dem Paar einen Strich durch die Rechnung. Um rechtzeitig Anschlussflüge anderer Fluggäste zu erreichen, konnten er sich keine weitere Verzögerung erlauben und bat sie auszusteigen. Eine Woche nach ihrem geplanten Rückflug in die USA steckte Soltesz immer noch in Ungarn fest. Währenddessen verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand immer weiter, bis sie am 24. Oktober schließlich tot im Bett aufgefunden wurde.

4,6-Millionen-Euro-Klage gegen Fluglinien

Vilmas Mann Janos Soltesz warf den Fluggesellschaften daraufhin vor, am Tod seiner Frau Mitschuld zu tragen und verklagte sie auf 4,6 Millionen Euro. Durch die Komplikationen und den Stress, denen Soltesz ausgesetzt war, hätten die Fluggesellschaften ihre Sicherheit gefährdet. Zwei Jahre nach dem tragischen Fall hat das Gericht nun Janos Soltesz Recht gegeben. Er und Vertreter der Fluglinien konnte im Stillen eine Einigung erzielen.

Quelle: Focus