TURBULENT - Der Iran blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Geprägt vom jahrzehntelangen Kampf zwischen Reformisten und Fundamentalisten, bahnt sich nun der von vielen lang ersehnte Wandel an. Unter Präsident Hassan Rohani scheint sich die Lage langsam zu entspannen, was man auch an den steigenden Touristenzahlen bemerkt.
Verschiedene Magnum-Fotografen nehmen Sie mit ihren Bildern auf eine Reise in die Vergangenheit des Landes und lassen einen Blick hinter die Fassade zu.
Kriegsschauplatz
Weil sich Reza Schah Pahlavi weigert,den Kontakt zum Nazi-Regime abzubrechen, marschieren russische und britische Truppen ein. Das Foto zeigt eine britische Kolonne, deren Fahrzeuge von nepalesischen Soldaten gelenkt werden. Diese Männer, Gurkhas genannt, kämmpfen an der Seite der Briten und Inder. - © George Rodger/Magnum Photos/Agentur Focus
Wenn der Muezzin ruft
Iranische Männer machen sich in Yazd auf den Weg zur Moschee. - © Inge Morath/Magnum Photos/Agentur Focus
Isfahan
Isfahan zählt zu den prächigsten Städten des Iran. Nicht umsonst lautet ein persisches Spirchwort "Isfahan ist die Hälfte der Welt". Auf dem Foto sind ein Teil der Stadt, der Basar und ein paar Handtücher vor einem Badehaus abgebildet. - © Inge Morath/Magnum Photos/Agentur Focus
Nomadin
Eine Nomadin in ihrem traditionellen Gewand. Qum, 1956 - © Inge Morath/Magnum Photos/Agentur Focus
Erholung vom Großstadttrubel
Diese Männer gönnen sich eine kleine Teepause in einem Lokal bei Teheran, 1960 - © Rene Burri/Magnum Photos/Agentur Focus
Die Familie des Schahs
Der erste Sohn des Schahs und seine Familie 1965. Mohammed Reza Pahlavi kooperierte mit den USA und trieb so die Industrialisierung im Iran voran. Das stößt nicht nur auf Gegenliebe und so beginnt 15 Jahre später die islamische Revolution unter Ruhollah Chomeini. - © Bruce Davidson/Magnum
Modeliebhaber
Trotz des Verhüllungsgebots ist Mode ein sehr wichtiges Thema bei Frauen jeden Alters, 1964. - © Bruce Davidson/Magnum Photos/Agentur Focus
Auch Politiker brauchen Urlaub
Hier sieht man den Premierminister Amir Abbas Hoveyda während seines Urlaubs, rechts sitzt seine Frau Leyla Emami, 1971 - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Kampf für eine bessere Zukunft
In den 1970er Jahren kommt es immer wieder zu Demonstrationen gegen die Politik und ihre Eliten. Angeprangert werden das Elend, die soziale Ungleichheit sowie Hungerlöhne. Teheran, 1978. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Künstlerleben
Auf dem Sofa sitzt der Maler Ghassem Hajizadeh, der zu den wichigsten Vertretern der iranischen Pop-Art zählt. Nach der iranischen Revolution muss er ins Exil gehen und lebt heute in Paris. Teheran, 1978. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Bewohner eines Bergdorfes
Spielende Jungen in einem Bergdorf in Kurdistan, 1979. - © Gilles Peress/Magnum Photos/Agentur Focus
Waffenmarkt in Teheran
Eine Szene vom Waffenmarkt in Teheran, 1979 - © Gilles Peress/Magnum Photos/Agentur Focus
Feuerpause
Sonst eigentlich mit der Bewachung der Ölfelder beschäftigt, legen diese Milizen eine kurze Pause ein und beten. Ahwaz, Provins Khuzestan, 1979. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Zurück in der Heimat
Nach 14 Jahren im Exil kehrt Ruhollah Chomeini wieder in sein Heimatland zurück und formt in den darauffolgenden Jahren den Iran zu einer islamsichen Republik um. Das Foto entstand 1979, als er seine Anhänger vor seinem Haus in Qum begrüßt. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Freunde und Feinde
Sowohl der Säkularismus der Baath-Partei als auch Saddam Hussein sind Chomeini ein Dorn im Auge. Auf dem Foto sieht man eine Milizin, die eine Demonstration gegen den Irak überwacht. Auf dem Plakat steht "Gestern noch Freunde, heute schon Feinde." Nur ein Jahr später beginnt der Erste Golfkrieg. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Keine Gnade mit Anhängern des Schahs
Das Revolutionäre Tribunal, das unter der Führung von Ajatollah Chomeini eingesetzt wird, exekutiert 1979 ehemalige Schah-Anhänger, "konterrevolutionäre Verbrecher" und auch Homosexuelle. Dieses Bild zeigt einen Mann, der im Gasr Gefängnis zum Tribunal geführt wird. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Familienbande
Der Sohn des Ajatollahs, Ahmad Chomeini, auf der Rückbank eines Autos. Teheran, 1980. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Schießübungen
Etwas außerhalb von Teheran lernen Frauen den Umgang mit einer Waffe, 1986 - © Jean Gaumy/Magnum Photos/Agentur Focus
Raue Landschaft
Dieses Foto wurde im Norden des Landes in der Nähe von Anzali aufgenommen. - © Jean Gaumy/Magnum Photos/Agentur Focus
Abschied
1989 verabschieden sich tausende Iraner von Ajatollah Chomeini. - © Magnum Photos/Agentur Focus
Unter dem Schleier
Viele Frauen legen ihren Schleier sofort ab, sobald sie in den eigenen vier Wändern sind. Hier kann sie niemand beobachten und sie könenn sich zeigen, wie sie sind. Teheran, 1996. - © Ian Berry/Magnum Photos/Agentur Focus
Körperkult
Hier messen sich Männer während eines Bodybuiling-Wettkampfes in Teheran. Die üblichen Richtlinien zur Bekleidung, Haarschnitt und Bartwuchs gelten hier nicht. Teheran, 1997. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Fußballfieber
1997 erreicht die iranische Fußballmannschaft zum ersten Mal seit zwanzig Jahren die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Frankreich. Hier sieht man Iraner, die ihre Mannschaft ausgelassen feiern. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Kulturkrieg
Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden Anhänger der amerikanischen Kultur (inbesondere der Rap- und Hip-Hop-Szene) von den Sittenwächtern verfolgt. Auch deswegen möchte sich dieser Iraner lieber nicht zeigen. Teheran, 2005. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Parade für den Präsidenten
Hier sieht man den radikal fundamentalistischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad während einer Parade im Rahmen des Tages des Militärs. - © A. Abbas/Magnum Photos/Agentur Focus
Tradition trifft auf Moderne
Eine Gruppe junger Iraner im Westen von Teheran, wo vor allem junge Familien aus der Mittelklasse leben. Teheran, 2015. - © Newsha Tavakolian/Magnum Photos/Agentur Focus
Ein Weg aus der Isolation
Der 14. Juli 2015 ist ein ganz besonderer Tag: in Wien einigen sich die Politiker auf ein Nuklearabkommen mit dem Iran und beenden somit die Isolation des Staates. Dieses Eregnis wird von den Menschen gefeiert. - © Newsha Tavakolian/Magnum Photos/Agentur Focus
Die mehrheitlich in schwarz-weiß gehaltenen Fotografieren dokumentieren den langen Weg des Staates: vom Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Schah über die iranische Revolution und die Gründung der islamischen Republik bis zum erfolgreichen Nuklearabkommen im Sommer 2015. So haben Sie den Iran bestimmt noch nie gesehen.
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Quelle: zeit.de