Geposted 19.05.2015 (Bearbeitet am 15.01.2016)

#Sicherheit #Syrien

Syrien: Terrorkämpfe der IS in der Welterbestätte Palmyra

PALMYRA - Die Welterbestätte Palmyra in Syrien war in den letzten drei Tagen hart umkämpft. Die Ruinen von Palmyra stehen für die multikulturelle Vergangenheit Syriens, was den Islamisten ein Dorn im Auge ist. Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) lieferte sich am Wochenende blutige Kämpfe mit den Assad-Truppen, um die Eroberung der Ruinen. Die IS-Miliz konnte vorerst durch Assads Truppen abgewehrt werden.

Die Zukunft der spektakulären Ruinen von Palmyra in Syrien liegt unter einem ungewissen Stern. Vorerst konnte die Antiterroreinheit des Machthabers Baschar al-Assad die Terrormiliz Islamistischer Staat am Wochenende zurückdrängen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstellt für Menschenrechte, sollen auf beiden Seiten Dutzende Kämpfer gefallen sein. Überdies hätten die Dschihadisten Teile des Ortes unter ihre Kontrolle gebracht, daher sei ein weiterer Anschlag vorprogrammiert.

Die Oasenstadt und ehemalige Handelsmetropole Palmyra gehört zu den bedeutendsten und bekanntesten antiken Stätten des Nahen Ostens, und lockte bis vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien, Hunderttausende Besucher jährlich an. Heiligtümer, Triumphbögen und Prachtstraßen machten Palmyra zu einem sehr beliebten Wallfahrtsort für Studien- und Bildungsreisen sowie für Kulturinteressierte. Bereits 1980 wurde die Ruine mit der Auszeichnung des UNESCO-Weltkulturerbes betitelt, und gilt seither als eine Stätte von "überragendem universellem Wert".

Deborah Lehr, Sprecherin einer amerikanischen Nichtregierungsorganisation, die sich für den Schutz von bedrohtem Kulturgut einsetzt, äußert sich zu den Anschlägen: "Wir glauben, dass der Islamische Staat die Vernichtung und Plünderung von Kulturstätten als Mittel zur Einschüchterung nutzt - und sich dadurch auch finanziert." Zudem passe der multikulturelle Charakter der einstigen Handelsmetropole nicht in das statische Weltbild des Islam.

Antike Stadt Palmyra

© artribune.com

Seit Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien im März 2011 gegen den Präsidenten Baschar al-Assad blieben die Touristen in dem unsicheren Reiseland jedoch aus. Der blutige Bürgerkrieg, der seit vier Jahren kontinuierlich in Syrien tobt, kostete bislang mindestens 220.000 Menschen das Leben.

Quellen: Spiegel online, Zeit online, Focus online