Geposted 03.12.2013

#Gesellschaft #Südafrika

Künstlicher Slum für Luxusurlauber in Südafrika


Man bezeichnet es als "Slum-Tourismus", wenn sich Urlauber Armut vor Ort anschauen. Diese Art von Tourismus gilt als umstritten, denn wenn Armutsgebiete zur Freizeitattraktion von Reisenden werden, stößt dies auf Kritik. Andererseits sollte man jedoch nicht vorschnell urteilen. Schließlich bedeutet diese Art von Tourismus auch, dass die Menschen hinschauen und die Not wahrgenommen wird. Zudem fließt damit auch Geld in diese Regionen.

Was sich nun aber ein südafrikanisches Luxushotel einfallen ließ, übertrifft den Slum-Tourismus und beinhaltet viel Zynismus: Mit "Shanty Town", im südafrikanischen Bloemfontein, wird den Reichen das Erlebnis in einem Slum ermöglicht. Der Anbieter spricht von einer "einzigarten Wohnerfahrung". Das Ganze jedoch in sicherer Umgebung fernab von den wahren Gefahren eines Slums.


Man bezeichnet es als "Slum-Tourismus", wenn sich Urlauber Armut vor Ort anschauen. Diese Art von Tourismus gilt als umstritten, denn wenn Armutsgebiete zur Freizeitattraktion von Reisenden werden, stößt dies auf Kritik. Andererseits sollte man jedoch nicht vorschnell urteilen. Schließlich bedeutet diese Art von Tourismus auch, dass die Menschen hinschauen und die Not wahrgenommen wird. Zudem fließt damit auch Geld in diese Regionen.

Was sich nun aber ein südafrikanisches Luxushotel einfallen ließ, übertrifft den Slum-Tourismus und beinhaltet viel Zynismus: Mit "Shanty Town", im südafrikanischen Bloemfontein, wird den Reichen das Erlebnis in einem Slum ermöglicht. Der Anbieter spricht von einer "einzigarten Wohnerfahrung". Das Ganze jedoch in sicherer Umgebung fernab von den wahren Gefahren eines Slums.

Slum mit Bodenheizung und W-LAN

Die künstliche Ansammlung von buntangemalten Wellblechhütten bietet Platz für bis zu 52 Gäste. Das Ganze sicher und kinderfreundlich. Mit Etagenbetten und einem Plumpsklo vor der Tür, soll die Erfahrung für die Luxus-Gäste möglichst authentisch sein. Es ist wohl aber der einzige Slum weltweit, der auch mit Fußbodenheizung und W-LAN aufwarten kann. Positiv dabei ist zumindest, dass laut Hotelbetreiber Wellblechplatten von echten Slumbewohnern verwendet wurden und die Besitzer im Gegenzug neue Platten erhalten haben. Dennoch, in einem Land, wo die Arbeitslosenquote bei geschätzten 40 Prozent liegt, ist dieses Angebot recht zynisch. Aus diesem Grund stößt das Angebot auc weltweit auf viel Empörung.

Die echten Shantys von Südafrika

In der englischen Sprache ist Shanty Town ein Synonym für Slums, es sind Elendsviertel, oft in Entwicklungsländern, die keine oder nur eine sehr schlechte Infrastruktur haben. In Südafrika werden diese Slums oftmals auch als Township bezeichnet. Diese Wohnsiedlungen entstammen aus der Apartheid, um die weiße Bevölkerung von der schwarzen zu trennen. Vor allem Südafrika ist ein Reiseziel für den sogenannten Armutstourismus. Jedes Jahr ziehen 800.000 Urlauber durch die Townships, um Armut hautnah zu erleben.

Quelle: N24, Spiegel, Marco Polo.