Geposted 19.01.2016

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Traumhafter Winter auf Sylt

FROSTIG - Dünen, Meer und endlose Strände. Das ist die Nordseeinsel Sylt. Die typischen reetgedeckten Backsteinhäuser schmiegen sich in die Dünenlandschaft. Mit ihrem 40 Kilometer langen Sandstrand eignet sich die Insel bestens für ausgiebige Spaziergänge.

Lange Spaziergänge am Strand

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Manche Urlauber lieben den Winter auf Sylt fast mehr als den Sommer. Ruhe, Entspannung, Entschleunigung. Das ist es, was viele Urlauber im Winter auf die Insel bringt. Es wird geraten, dass man sich warm anzieht und sich zwischendurch aufwärmt. Der ideale Ort zum Aufwärmen nach langen Spaziergängen: Die für Sylt so typische Strandsauna. Insgesamt sechs gibt es davon auf der Insel. Temperaturen von um die 90 Grad Celsius bringen hier Urlauber und Einheimische zum Schwitzen. So sehr sogar, dass am Ende einem Bad in der nur 6 Grad kalten Nordsee nichts mehr im Wege steht. "Es ist auf jeden Fall erfrischend, wenn man aus der Sauna kommt, dann ist das sehr angenehm", meint Saunagänger Dirk Lins. "Das ist gut für die Haut, gut für die Seele. Wenn man nach einem schwierigen, anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommt. Man fühlt sich wie frisch geboren", freut sich auch Jenna Klotz.

In diesem Jahr könne Besucher auf Sylt zum ersten Mal vor dem Restaurant "Sturmhaube" in Kampen Eisstock schießen und Schlittschuh laufen - mitten in den Dünen. Aus dem 19. Jahrhundert stammt der "Pharisäer" zum Aufwärmen. Heißer Kaffee mit Rum und einer dicken Sahnehaube. Auf diese Weise hatte man der Legende nach einem besonders asketischen Pfarrer ohne sein Wissen Alkohol ausgeschenkt. "Der Pharisäer wird wirklich einfach nur durch die Sahne getrunken, also nicht verrührt. Wer zum Beispiel in einem Lokal, also bei den Nordfriesen, den Pharisäer rührt und dann trinkt, gibt indirekt zu verstehen, 'ich geb' euch eine Lokalrunde aus'", verrät der Barkeeper der "Sturmhaube" Sascha Schlesier.

Schneebedeckte Dünen

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Dass das Meer sogar dazu inspirieren kann, Möbel zu kreieren, zeigen die Objekte von Boris Jansen. Er sammelt für sein Unternehmen "Dünenstrauß" am Strand angeschwemmtes Treibholz, um dann daraus Wohnaccessoires zu machen. Im Winter bringen die Stürme besonders viel Treibholz an Land. Wo es herkommt, bleibt der Fantasie überlassen. Die meisten Entwürfe von Boris Jansen sind Auftragsarbeiten. Seine Objekte sind so individuell wie das Treibholz, aus denen er sie fertigt.

Zu den kulinarischen Spezialitäten, die direkt aus der Nordsee stammen, zählt die Sylter Miesmuschel, die vor dem südlichen Zipfel der Insel gezüchtet wird. Mit einem Fleischgehalt von bis zu 30 Prozent, ist sie besonders hochwertig. Dass man sie nur in den Monaten mit dem Buchstaben R, also nur von September bis April, essen darf, ist eine verbreitete, aber falsche Ansicht. Tatsächlich sind die Muscheln im Juli und August am besten. Die Geschichte stammt aus früheren Zeiten, in denen es keine Kühlmöglichkeit gab und deshalb die Muscheln im Sommer schnell verdarben.

Quelle: FAZ.net