Geposted 17.11.2017

#Politik #USA

Ein Jahr Trump - die Konsequenzen für den Tourismus

365 Tage ist der amerikanische Präsident nun an der Macht und seitdem hat sich einiges geändert. Der Republikaner krempelte das Immigrationsverfahren um, verstärkte die Flughafenkontrollen und veränderte die Visabestimmungen.

Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sorgte schon vor Amtsantritt für Furore. Sexistische Äußerungen und konfuse Twitterbeiträge waren wochenlang in den weltweiten Schlagzeilen und beherrschten sämtliche Talkshowrunden. Wenn man nichts von Trumps politischen Bestrebungen wusste, so erfuhr man zumindest, dass er mit Ausländern, Frauen und Homosexuellen offensichtliche Probleme hatte, diese kann auch die First Lady nicht weglächeln. Anfang diesen Jahres kam der erste Knick in der sonst so boomenden amerikanischen Tourismuswirtschaft: das neue Einwanderungsgesetz. Dieses ist alles andere als rosarot und versucht muslimischen Bürgern aus 7 Ländern die Einreise zu verwehren. Mehr als 200 Passagiere wurden daraufhin an amerikanischen Flughäfen festgesetzt, so das Weiße Haus.

Schuld ist nicht nur Trump

Seit der Wahl Donald Trumps ist ein deutlicher Abwärtstrend zu spüren. Der Trump Slumb wie die Amerikaner es nennen liegt vor allem an den neuen Einreisebestimmungen und den vielen negativen Schlagzeilen, die tagtäglich die Presse bestimmten. Twittertiraden gegen den nordkoreanischen Präsidenten, vermutliche Wahlkampfmanipulation mit den Russen und Stärkung der "white supremacy"-Bewegung, all das sind Meldungen, welche Reisende von der Einreise abhalten. Dennoch muss man sagen, dass nicht nur Trump an diesem Einbruch der Touristenzahlen Schuld ist. Der extrem starke Dollar vermiest zudem vielen potentiellen Amerikaurlaubern die Reiselust. Die Preise sind für uns Europäer deutlich gestiegen, der Euro hat gegenüber dem Dollar abgewertet. Was wiederrum viele Amerikaner bewegt nach Europa zu fliegen, vor allem Großbritannien und Italien verzeichnen ein Plus von US-amerikanischen Besuchern.

Die protektionistische Politik Trumps ist ebenfalls ein Faktor, der den Rückgang erklären könnte. Slogans wie "America first" oder "make America great again" sorgen nicht gerade für Jubelrufe bei Touristen, sondern lassen eher fürchten, dass fanatische Patrioten ihr Land vor ?Eindringlingen? verteidigen möchten. Selbstverständlich hat das Land das Recht Terroristen auszuschließen, allerdings und das fordert die amerikanische Touristenwirtschaft immer wieder, sollten Besucher allzeit Willkommen sein. Immerhin liegen tolle Naturparks und beeindruckende Städte auf amerikanischem Territorium.

Ein Gutes hat's

Slowenien, Herkunftsland der First Lady, erlebt seit der Wahl einen Anstieg der Touristenzahlen. Das kleine osteuropäische Land profitiert also indirekt von seiner neusten berühmtesten Staatsbürgerin. In ihrem Heimatland ist der Hype so groß, dass es mittlerweile auch Melanija-Torten, Cafés und Gedankorte gibt, wie ihre Schule und ihr Geburtsort.

America-First-Politik vertreibt Touristen

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